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Temperaturverhalten von DPSS von 30mW nach 60 mW

Verfasst: Do 25 Nov, 2004 1:06 pm
von tschosef
Hallo Hallo,

ich bin dabei, meinen ungeregelten 30 mW DPSS laser zu zügeln. Und weil das ergebniss schon so "umfangreich" und vielleicht für jemanden interessant ist, kann man sich das in diesem doc File reinziehen.
Gruß derweil
Erich

http://www-nw.uni-regensburg.de/~.hae18 ... e/DPSS.doc
Edit:
http://www-nw.uni-regensburg.de/~.hae18 ... S/DPSS.htm
End Edit:

PS: ist nicht gesagt, dass sich jeder Laser so verhält. Meiner ist halt so

Verfasst: Do 25 Nov, 2004 2:11 pm
von martin k.
Ich würde es mir nur zu gerne anschauen, aber irgendwie macht sowohl Works als auch Wordpad Mucken die Datei zu öffnen.
Der scheint mit den Versionen nicht klar zu kommen, obwohl Works 95-2002 öffnen kann.
Hast du die Möglichkeit das ganze nochmal in einer anderen Version zu speichern?

Verfasst: Do 25 Nov, 2004 3:25 pm
von cyrax
Martin lade dir doch mal bei Microsoft den Wordviewer herunter! damit wird es dann sicher gehen! Ist auch kostenfrei!

Verfasst: Do 25 Nov, 2004 10:32 pm
von tschosef
öhhmmmm...

ich habs grad mal "eben" zuhause runter geladen. Dauert ja ewig, weil über 3 MB. Werds morgen mal kleiner machen und als html datei speichern.

gruß
Erich

Verfasst: Fr 26 Nov, 2004 7:28 am
von tschosef
Moing Moing,

na, ob das besser ist. Habs einfach mal als htm gespeichert. Aber word macht riesen Bilde. Bin aber nu zu faul, die Bilder alle zu änern. Ich hoffe das passt trotzdem so.

http://www-nw.uni-regensburg.de/~.hae18 ... S/DPSS.htm

Verfasst: Fr 26 Nov, 2004 3:55 pm
von martin k.
@Cyrax
War ja gut gemeint, nur sollte man mit gekauften Microsoft Produkten auch entsprechende Dokumente öffnen können.

@Tschosef
Merci, das ist doch was. Wird auch für mich interessant werden.

Grüße,
Martin

Verfasst: Fr 26 Nov, 2004 10:52 pm
von cyrax
DSas ist wirklich nicht schlecht! Wenn du mehr hast mal her damit!

@Martin
Das diskutieren wir hier mal zusammen auge zu auge aus ;-))

Verfasst: Sa 27 Nov, 2004 9:48 am
von tschosef
Moing Moing,


gestern hab ich noch was rumgebastelt und gemessen. Nu iss es so, Der Laser lässt sich also im CW Betrie schön auf etwa 55 +- 2mW einstellen.

Ganz anders sieht es allerding aus, wenn man in blankt. Je nach Figur bzw. je nach Tastverhältniss an zu aus ergeben sich unterschiedliche Leistungen. Das ist ganz witzig.
Da das Leistungsmessgerät, das ich mir geliehen habe einen analogen Ausgang hat den man ans Oszi anschließen kann sieht man jeden einzelnen Puls (wenn er an is) und auch ganz nett, wie folglich die Temperatur und somit die Leistung ändert.

Die Pulse (welche ja rechteckförmig sein sollten) sind meist entweder abfallend oder ansteigend, je nach dem, ob sie eher heitzen oder eben nicht.

Ein grüner Vollkreis zB läuft mit etwa 50 mw (nach 30 Sekunden). Einzelne grüne beams (Ähnlich wie mit nem Burst Grating) sacken schon auf 40 mW ab.

Man kann zwar fesststellen, dass die Temperaturregelung beim Figurwechsel reagiert, jedoch ist das halt viel zu träge ( ich heitze/kühle ja immer das ganze Gehäuse) . Bis die Temperatur wieder passt, ist schon längt ein anderer Frame zu projezieren.

Wenn ich nochmal dazu komme, mach ich mal Bilder.

Und schließlich hab ich mal die Linearität betrachtet. Habe den Laser quasi im Sekundentakt hochgedimmt und wieder runter. Das Ergebniss sollte also auch dreieckförmig sein. Ist es aber nur wenn die Temperatur grad schön passt. Sonst fehlt meistens die Spitze, im unteren Leistungsbereich ist der Laser sowiso nicht linear (aus, obwohl er vielleicht noch mit 10% laufen sollte).

Ganz interessant das zu sehen.
FAZIT:
Es gibt ne mittlere Kompromiss-Temperatur bei der der Laser etwa 40 bis 50 mW leistung hat, ganz abhängig vom gescannten Bild. Somit erklährt sich auch, warum wirklich gute Laser mit konstannter Leistung so schweine Teuer sind (LD aufm 0,1 Grad temperiert, genauso wie die Kristalle). Könnte mir auch vorstellen, dass Laser mit höherer Leistung NICHT so sehr anfällig sind. (zB bei 500 mw fällts dem Betrachter garnicht so auf)

Eins Interssiert mich noch, aber das werd ich wohl nicht so einfach raus finden.

WAS ist eigentlich so extrem dafür ausschlaggebend, wie hoch die Leistung ist? Die Laserdiode, oder die (der) Kristall(e)??

gruß derweil
Erich

Verfasst: Sa 27 Nov, 2004 12:22 pm
von jojo
Tschosef:
Finde ich gut, dass Du das zeigst.
Endlich bekommen die ganzen Warum-bricht-beim-Blanken-die-Leistung-ein-Leute mal zu sehen, was aus dem Laser rauskommt.
Ich hatte auch jahrelang Forschungen hierzu durchgeführt.

Prinzipiell reagieren alle 3 Komponenten (Diode, Laserkristall, Verdoppler) gleich empfindlich auf Temperatur. Und jedes Teil will eine andere optimale Temparatur :( .
Sogesehen bräuchte ein guter Laser 3 Temperaturkreise.

Das größte Problem dieser linearen Resonatoren sind die Modensprünge.
Das sind die steilen Sprünge in Deinen Diagrammen.
Es ist zwar recht einfach, den Laser so hinzudrehen, dass er auf einem Maximum mit TEM00 läuft, aber eine Kunst, diesen Punkt wieder zu reproduzieren. Es kann sein, dass er nach dem nächsten Einschalten eine ganz andere Leistung bringt. Das liegt daran, dass beim Aufwärmen die Temperaturkurve durchlaufen wird, und sich ein Modenzustand auf einem ganz anderen Level einstellen kann. Der Laser "hängt" dann quasi fest.
Durch "Anschubsen", d.h. einen kurzen Blankingimpuls lässt sich der Laser oft wieder auf das ursprüngliche Maximum katapultieren.
Selbiges kann aber auch umgekehrt passieren. Ich hatte solch spontane Leistungssprünge manchmal erst nach 10 Stunden Dauerbetrieb :shock: .

Beim Blanking ist es so, dass die Kristalloberfläche des Laserkristalls schlagartig abkühlt bzw. erhitzt. Durch punktuelle Erwärmung tritt im Material ein Temperaturgradient auf, der die Brechungseigenschaft verändert. Es bildet sich eine "termische Linse" aus.
Aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Kristalls kann die T-Regelung sowieso kaum reagieren. Aufgrund des Effekts der termischen Linse kann man bei Blankingimpulsen 2 Effekte beobachten:
1. Ist der Resonator auf CW eingestellt (die termische Linse also sozusagen berücksichtigt), fehlt diese Linse aber, wenn die Diode aus ist.
Wird nun eingeschaltet, ist kaum Leistung da, weil sich die Linse erst ausbilden muss (bis zu einigen Millisekunden). Dies zeigt sich darin, dass bei kurzen Einschaltzeiten der Laser kaum auf Leistung kommt.
2. Man kann den Resonator auch so einstellen, dass beim Diodenimpuls die Leistung nadelartig hochschießt. Dann reagiert der Laser zwar extrem schnell, fällt aber bei CW in der Leistung ab.
Die termische Linse ist also quasi bei diesem Resonator nicht einbezogen. Tritt sie dann auf, "verstellt" sich der Resonator und die Leistung sackt ab.

Soweit mal meine etwas vereinfachten Erklärungen.
Man sieht also, dass es genauso schwierig ist, einen guten CW-Laser zu bauen, wie einen guten modulierbaren Laser.
Und dass beim Anlegen einer Analogmodulation die Leistung nicht dreiecksförmig mitgeht, ist klar. Erstens strahlt eine Diode nicht gleichmäßig ab, sondern je nach Leistung nur an den Rändern oder in der Mitte der Facette. Du fährst also beim Modulieren alle erdenklichen Pumpprofile durch und erhälst ein Modenspektakel.
Zweitens ist die Effizienz des Resonators/Verdopplers nicht linear.
Drittens hast Du eine Emissionsschwelle bei der Diode und eine andere beim Laserkristall.
Und natürlich läuft man Gefahr, dass der Resonator beim langsamen Durchfahren der Pumpleistung in einem schlechten Modenniveau "hängenbleibt".

Um diese und andere negativen Effekte zu beseitigen, ist ein hoher Aufwand nötig. Da bewegt man sich dann in einer ganz anderen Klasse.
Bei den Billiglasern bleibt es bei: Hauptsache irgendwie grün!

Verfasst: Sa 27 Nov, 2004 12:44 pm
von Hatschi
Halli Hallo

Im groben gesagt hängt es in erste Linie von der Qualität der LD ab, sprich, inwieweit sich die Wellenlänge beim Temperaturdrift und dem angelegtem Strom ändert.

In diesem PDF von der 500mW 9mm Serie einer Sony LD findest du einige Diagramme für Antworten.

zB.:
- wavelength selection classification
- dependence of wavelengt
- temperature dependence of spectrum

Da sich ja auch der Abstrahlwinkel mit der Leistung ändert, ändert sich dadurch auch das Pumpen vom Kristall, usw, usw...

Nichts desto trotz hat natürlich auch die Qualität und Temperierungen der Kristalle eine entscheidende Rolle, ebenso auch der mechanische Aufbau (Art des Resonators).

Wie du so schön geschrieben hast was viele nicht verstehen:

Qualität hat ihren Preis.

Hatschi

Verfasst: Sa 27 Nov, 2004 1:40 pm
von wler
JoJo hat geschrieben: Prinzipiell reagieren alle 3 Komponenten (Diode, Laserkristall, Verdoppler) gleich empfindlich auf Temperatur. Und jedes Teil will eine andere optimale Temparatur :( .
Sogesehen bräuchte ein guter Laser 3 Temperaturkreise.
Ich habe einen Coherent Compass 315 mit 3 Regelkreisen ziemlich ausfuehrlich durchgemessen, die Resultate sind
hier.
Allerdings sind KTP, Laserdiode und Resonator bei weitem nicht gleich empfindlich - die Diode ist am unkritischsten, ca 1C Genauigkeit reicht aus. Beim KTP sind es eher 0.05 Grad.

Was mir aufgefallen ist und ich interessant finde: da gibt es Bereiche (zB bei niedrigen KTP
Temperaturen), in denen der output stark chaotisch schwankt. Die mittlere Leistung, gemmessen mit einem Thermo-Sensor, ist dann am hoechsten. Allerdings ist der beam dann ueberhaupt nicht fuer Holographie brauchbar, und womoeglich auch fuer scanning weniger geeignet (der Output schwankt leicht um 50% oder mehr). Ich denke daher, man sollte einen DPSS immer mit einer schnellen Photodiode, welche am Oszillographen haengt, abgleichen.

Verfasst: Sa 27 Nov, 2004 8:11 pm
von tschosef
hai hai,


wow.... schöne Antworen. So ähnlich dachte ich mir das auch schon. Interessant finde ich auch den "ansatz" mit der Thermischen Linse.

Was mich bei der Messerei auch "fasziniert" hat, ist das absolut ähnliche Verhalten zu nichtlinearen Oszilatoren, welche ich schon für die Vorlesung aufgebaut habe.

Da gehts sowol um elektronische nichtlineare schwingkreise und vorallem auch um MECHANISCHE Nichlineare Oszilatoren. Solch ein teil hab ich mal "entworfen" das läuft mittlerweile in 6facher Ausführung im Praktikum.

6 Oszillatoren, alle gleich gebaut und doch völlig unterschiedlich.
Dort gibt`s auch erscheinungen wie Hysterese (Amplituden, abhänging vom "wie kam man dazu" (zB anregungsfrequnez gesenkt, oder gesteigert). Auch gibts dort Amplitudensprüge beim geringfügigen verändern irgendwelcher Parameter, usw.

Find ich echt witzig, auch wenns jetzt nicht wirklich viel nützt.
Ich bin auch so ganz zufrieden mit meinem Laser. Zumindest weis ich nu, dass es im "Thermisch gesehen" jetzt gut geht.
Coherent Compass 315 mit
das muss ich mir mal in ruhe durchlesen...



gruß derweil
Erich

Verfasst: So 28 Nov, 2004 11:53 am
von jojo
wler hat geschrieben:Allerdings sind KTP, Laserdiode und Resonator bei weitem nicht gleich empfindlich
Sorry, hab ich mich falsch ausgedrückt.
Ich meinte natürlich nicht GLEICH im Sinne von Grad Celsius, sondern dass es keinen Sinn macht, an einer Komponente herumzupopeln, während man die andere Komponente unbeachtet lässt.

Im Falle des Compass-KTP wird deutlich: 10% Leistungsänderung bei ca. 0,1 Grad Änderung! Wird ein Laser moduliert sind solche Temperaturstabilitäten unmöglich einzuhalten.
Das Diagramm macht auch ein anderes Problem deutlich:
Der KTP liebt ca. 35 Grad - viele Laserkristalle YAG oder Vanadat bringen aber bei 35 Grad nur einen Bruchteil der Leistung, die sie bei 15 oder 20 Grad bringen.