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Brewsterwinkel ..

Posted: Tue 07 May, 2002 8:25 am
by wler
Hallo Carsten, sag dann mal hier auf diesem Forum, was Deine Erfahrungen mit dem Brewsterwinkel sind ?

Die Frage ist, ob es besser ist, den Film/die Platte im Brewster-Winkel mit dem Referenzstrahl zu beleuchten, um Reflektionen und Interferenzen zwischen den Glassoberflaechen zu minimieren. Dies steht jedenfalls ueberall geschrieben, es wird dabei aber stillschweigend vorausgesetzt, dass der Laser auch die richtige Polarisationsrichtung besitzt - sonst duerfte das nicht viel nuetzen.

Fuer mich waere das ein grosser Aufwand, die Roehre zu drehen um horizontale Polarisation zu erreichen - daher wuerde aber gerne wissen, ob
es sich lohnen wuerde oder nicht.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Tue 07 May, 2002 6:16 pm
by holoman
grins, Dein Topic kommt mir aus einem anderen Forum bekannt vor. Ich hoffe hier regt sich keiner künstlich auf. <img border="0" title="" alt="[Wink]" src="images/icons/wink.gif" />

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Thu 09 May, 2002 9:43 am
by wler
Ja, denke auch dass das etwas eigenartig war - wie dem auch sei, hier nun weitere konkrete Fragen:

Also gestern habe ich einen neuen Holo-setup versucht und das ganze war ein ziemliches desaster.
Diesmal habe ich mit einem Hohlspiegel den Referenzstrahl kollimiert (dh annaehernd parallel gemacht), und nun traten Interferenzstreifen der schlimmsten Art auf; ein Hologramm sah vor dem Bleichen gescheckt wie ein Zebra aus....

Mit wurde nun klar warum mit einem (staerker) divergenten Referenzstrahl solche Probleme nicht auftreten. Wenn man dagegen zB ein
Glasplaettchen in einen ganz schwach divergenten
Strahl haelt, sieht man sehr leicht Interferenzstreifen. (Kann man sich auch leicht ueberlegen, warum; ist recht instruktiv, damit rumzuspielen).

Nun braucht man aber fuer viele Hologramm-Arten einen kollimierten (oder fast kollimierten) Strahl, und damit hat man dann dieses Problem (und auch bei Platten, nicht nur bei Filmen zwischen Glasplatten). Dadurch wird die Frage, ob das Interferenzproblem mit Brewsterwinkel-Beleuchtung
reduziert werden kann, fuer mich brandaktuell.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Thu 09 May, 2002 1:34 pm
by holoman
Sorry, kann Dir leider keine genaue Antwort geben, da ich selber gerade erst beginne Hologramme herzustellen. Ich benutze ein HeNe-Rohr und drehe es halt immer so, dass die Reflexion an den Glasscheiben minimal wird.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Thu 09 May, 2002 1:42 pm
by wler
Ah.. das ist schon mal eine info ! Also, macht das viel odee wenig aus ? Ich koennte nur mit grossem Aufwand mein Argon-Rohr drehen, wuerde also gerne wissen inwieweit sich das wirklich lohnt.

Arbeitest Du mit kollimiertem (statt divergentem) beam ?

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Thu 09 May, 2002 9:17 pm
by cleh1307
Wohl dem, der noch ein echtes He-Ne-Rohr hat...!!!
Also, ich halte Brewsterwinkel und Strahlausrichtung stets recht genau ein..und siehe da, die Reflexionen zwischen dem Filmhalter-platten werden weniger. Aber richtig was bringen würde das eh nur bei Schwarzem Hintergrund (hinter dem Film) und Index-Match-Flüssigkeit. Aber...aber....aber...lohnt sich der Aufwand wirklich ? Ich kann es nicht genau sagen, denn das Interferenzmuster stört die Rekonstruktion (oh t´schuldigung Wiederherstellung) des Bildes nur sehr wenig - so wenig, dass ich keinen Unterschied sehen konnte !
Gestern nacht habe ich mal zwei Hologramme hergestellet, ein mit richtiger Ausrichtung das Lasers und eines ohne - ich konnte auf dem rekonstruierten Bild keinen Unterschied sehen.
Gruß Carsten

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Thu 09 May, 2002 9:22 pm
by holoman
Im Moment noch divergenter beam.
Ich weite den Laserstrahl in einem alten Mikroskop auf (ohne Okular) im Linsenbrennpunkt habe ich eine Alufolie mit einem winzigen Loch montiert. (das Loch darf wirklich nur minimal sein, also nicht durchstechen, mit etwas Glück bekommt man so ein Loch hin, öfter versuchen, ich habe mir die so erzeugten Löcher mit dem Mikroskop angeschaut und das beste genommen)
Das mit dem Laser drehen würde ich schon versuchen. Wenn das nicht klappt kannst Du ja vielleicht den Film passend drehen.
Ich möchte mir demnächst eine Flüssigkeit gefüllte Acrylglaslinse backen (siehe Bauvorschlag Holografieliteratur), dann kann ich auch einen kollimierten Strahl erzeugen.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Fri 10 May, 2002 2:14 am
by gunnar
@Holoman:

Kennst du den Trick für gute feine Löcher in der Alufolie?
Einfach eine Glasplatte unter die Alufolie legen und eine spitze Nadel nehmen. Damit bekommt man wirklich kleine Löcher hin.
Die 2. Möglichkeit ist etwas aufwendiger, aber wer Zugriff auf einen kleinen q-switched Laser (Rubin oder YAG) und eine Linse kann auch ganz leicht solche Löcher in die Folie schiessen, nur so wenig Power pro Puls nehmen, daß sehr wenig Material abgetragen wird.

gunnaR

<small>[ 10 May 2002, 02:14: Message edited by: Gunnar ]</small>

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Fri 10 May, 2002 11:03 am
by wler
@Holomann: also was wichtig ist, ist dass die Lochgroesse zur Linse passt - ich hatte/habe meine liebe Not damit. Wenn das Loch zu gross ist, dann ist die Filterwirkung nicht gut - wenn es zu klein ist (dh der Strahl beruehrt die Raender), dann gibt es jede Menge Interferenzen die man nicht alle wegjustieren kann.

Ich habe ein kommerzielles pinhole an eine 3D translation stage gebaut (alles von ebay) und
bewege das vor dem Objektiv hin- und her. Stundenlang habe ich mich da schon gespielt, ein gutes Strahlprofil zu bekommen. Ich habe es noch nie geschafft, eine gleichmaeesige Ausleuchtung
hinukriegen, es gibt immer paar dunkle Stellen oder Ringe die bleiben; warschenlich ist das pinhole etwas zu klein. Was ich nun mache ist den beam so breit laufen zu lassen um dann dem Profil einen Bereich zu finden der einigermassen gleichmaessig beleuchtet wird - das bedeuted natuerlich grossen Lichtverlust aber Laserpower habe ich eh genug.

Kurz: das spatial filter ist eine recht heikle Angelegenheit !

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Fri 10 May, 2002 11:12 am
by wler
@All: also der Grund der schlechten Resultate vorgestern war die nicht-100% TEM00 Justierung des
Lasers. Jetzt habe ich ganz gute Hologramme gemacht, sowohl mit Hohlspiegel (gibt dickere Interferenzstreifen),
als auch weit entferntem Planspiegel (ganz duenne
Interferenzstreifen). Die Interferenzstreifen stoeren in der Tat nicht sehr, aber optimal ist das noch nicht.

Den Hohlspiegel braucht es nur, wenn man einen kollimierten Strahl haben will (zB fuer Hologramme wo das Objekt nach vorne heraus zu stehen scheint).
Werde mir einen groesseren Spiegel bestellen, bin mal gespannt wie das damit wird.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 12 May, 2002 10:59 pm
by eiergeier
hi leute

habe zwar keine ahnung von holografie aber zu eurem problem mit den "LÖCHERN" <img border="0" title="" alt="[Big Grin]" src="images/icons/grin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Big Grin]" src="images/icons/grin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Big Grin]" src="images/icons/grin.gif" />
warum nehmt ihr keine irisblende ->melles girot hat eine die bis 0,8mm zu schliesen ist

grüsse
andi
<img border="0" title="" alt="[Eek!]" src="images/icons/shocked.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Eek!]" src="images/icons/shocked.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Eek!]" src="images/icons/shocked.gif" />

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Mon 13 May, 2002 2:20 am
by gunnar
Andi, das ist ja viel zu weit, 0,8 mm bohre ich regelmäßig mit einer normalen Bohrmaschine :-) Es geht hier eher um µm...und es gibt käuflich solche Löcher zu erwerben, allerdings zu entsprechenden Preisen.

gunnaR

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Mon 13 May, 2002 9:02 am
by eiergeier
hi
winzige löcher <0,1mm -> da nehme ich immer sogenante "DAUERFILTER" von kaffeemaschinen. die finde ich manchmal zu recht günstigen preisen
grüsse
andi

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Fri 09 Aug, 2002 10:51 am
by wler
Also nun habe ich eine 1/2 lambda waveplate besorgt, mit der ich endlich die Polarisation von vertikal auf horizontal drehen kann. Und voila:
die stoerenden Reflektionen an den Platten koennen nun, mittels Brewsterwinkelbeleuchtung, auf 1/100 oder weniger reduziert werden, und das Zebramuster ist voellig verschwunden. Eine grosse Verbesserung !

Verbleibendes Problem: Modeninstabilitaet mit Etalon. Der Resonator ist nicht besonders stabil und mit der Zeit kann es passieren dass sich er etwas verstellt und die Moden anfangen chaotisch herumzuspringen. uu muss ich das Etalon noch temperaturstabilisieren.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sat 10 Aug, 2002 11:25 am
by lebendematerie
</font><blockquote><font size="1" face="Helvetica, Verdana, sans-serif">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Helvetica, Verdana, sans-serif">Ich möchte mir demnächst eine Flüssigkeit gefüllte Acrylglaslinse backen (siehe Bauvorschlag Holografieliteratur), dann kann ich auch einen kollimierten Strahl erzeugen.</font><hr /></blockquote><font size="2" face="Helvetica, Verdana, sans-serif">Nach welcher Literatur richtest du dich dabei ? Es ist übrigens ziemlich nervtötend, die Linsen zu bauen(oder meintest du tatsächlich backen), da kann ich dich schonmal vorwarnen <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="images/icons/wink.gif" /> Aber effektiv ist es das schon wert, ich bin auch mal wieder dabei eine zu bauen.
Auch wenn einige behaupten, es ginge auch ohne Kollimierungsoptik, so kann ich aus der Praxis bestätigen, daß das nicht der Fall ist(außer bei Reflexionshologrammen, die ohne Strahlteiler hergestellt werden, aber die sind dunkel im Vergleich zu dem was möglich ist - im Vergleich zum Beispiel zu Regenbogenhologrammen)

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sat 10 Aug, 2002 2:59 pm
by wler
Gleich noch mal eine Frage zur Kollimation:
ich moechte image plane trans/refl Kopien von einem
Master machen, dh vom reellen pseudoskopischen Bild.

Ich habe aber nur einen kollimierten Strahl, die Frage ist also ob ich den besser zur Master oder zur Kopiebeleuchtung nehmen sollte. Ich haette gedacht, zur Masterbeleuchtung, denn ansonsten wird das Bild
vergroessert oder verzerrt. Im Unterseher Buch wird aber in dem entsprechenden Aufbau die reflection-Kope mit dem kollimierten Strahl beleuchtet.
Was ist nun besser ?

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 11 Aug, 2002 6:18 am
by holo53
wler:
"Ich habe aber nur einen kollimierten Strahl, die Frage ist also ob ich den besser zur Master oder zur Kopiebeleuchtung nehmen sollte. Ich haette gedacht, zur Masterbeleuchtung, denn ansonsten wird das Bild
vergroessert oder verzerrt. Im Unterseher Buch wird aber in dem entsprechenden Aufbau die reflection-Kope mit dem kollimierten Strahl beleuchtet.
Was ist nun besser?"

Klarer Fall. Aus dem von Dir genannten Grund brauchst Du den Kollimator zur Masterbeleuchtung.

Von ganz wenigen speziellen Ausnahmen einmal abgesehen, bringt es nicht viel, (Staubprobleme usw., weil der Kollimator nach dem Raumfilter plaziert ist), den Referenzstrahl zu kollimieren.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 11 Aug, 2002 8:20 am
by wler
Hallo Martin,

danke ! Ich versuche das gleich auszuprobieren - ich kann immer nur zeitweise holographieren, naemlich wenn die bessere Haelfte abwesend ist, und heute ist so ein Tag ....

BTW, ich versprach letztens mal, die Rezeptur des
JD-2 Entwicklers einzuscannen.
Hier ist der link.

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 11 Aug, 2002 10:57 am
by holo53
Hallo Wolfgang

Danke für den Link.
Ja, das Rezept mit dem Brenzcatechin-Entwickler ist tatsächlich verblüffend nahe beim bekannten CW-C2.
Ich nehme an, der Entwickler bezieht sich auf PFG-01 bzw. VRP-M.
Für PFG-03 würde ich die Zusammensetzung allerdings etwas ändern: ich würde den Harnstoff (Urea) ganz weglassen, weil diese Substanz die Gelatine weicher macht.

Bezüglich Kaliumdichromat-Bleicher bleibt mir noch nachzutragen, dass Natriumbisulfat (sodium bisulfate)sich in Lösung zu Schwefelsäure verändert.

Nach wie vor würde ich aber eher einen EDTA-Bleicher verwenden...

Noch ganz was anderes. Du kennst Dich doch sehr gut mit Elektronik aus. Könntest Du mal einen Blick auf http://www.sacher-laser.com/modehop.htm werfen und mir sagen, was Du darüber denkst?

Martin

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 11 Aug, 2002 2:12 pm
by wler
Hallo Martin,

> Nach wie vor würde ich aber eher einen EDTA-Bleicher verwenden...

Ja wenn ich mal wieder an Chemikalien komme bzw welche bestelle werde ich mir Deine Rezeptur zulegen.

Dieser Link ist recht interessant - aber inwieweit das wirklich gut funktioniert(ich nehme an, fuer Holographie ;-), kann ich mangels Erfahrungen nicht sagen. Mein Eindruck ist dass die Elektronik die da involviert ist, eher einfach ist (dh Regelschaltung mit paar Operationsverstaerkern) - dies sollte weniger ein Problem fuer einen Selbstbau sein als die sonstige hardware.

Das mode hopping/fringe drift ist ja eine zentrale Schwierigekeit wenn man single mode Betrieb haben will, und speziell bei Laserdioden. Du hast bestimmt die recht interessanten Ideen bei Colin's Forum gesehen, und die weiteren Links dort, mittels derer man mit piezoelektrischer Spiegeladjustierung dem Drift zu Leibe ruecken will.

Ich denke dass es hierzu momentan noch keine ausgereifte Schaltung/Technik fuer den Hobbyanwender gibt, aber das ist nur eine Frage der Zeit bis sich jemand die Muehe macht und ein nachbausicheres Konzept entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen das in ein paar Jahren keine Gaslaser fuer Holographie mehr verwendet werden, sondern dass dann frequenz/moden-stabilisierte DPSS mit vielen 100mW output der allgemeine Standard ist. DPSS hat neben der hohen Ausgangsleistung ja den Vorteil, dass der Resonator von der Diode entkoppelt ist und dass er offen ist, so dass man Etalons, Modenblenden etc leicht einbauen kann. Und man hat nur 1/500 des Stromverbrauchs eines Argonlasers ;-)

Re: Brewsterwinkel ..

Posted: Sun 11 Aug, 2002 2:36 pm
by holo53
wler:
"Das mode hopping/fringe drift ist ja eine zentrale Schwierigekeit wenn man single mode Betrieb haben will, und speziell bei Laserdioden. Du hast bestimmt die recht interessanten Ideen bei Colin's Forum gesehen, und die weiteren Links dort, mittels derer man mit piezoelektrischer Spiegeladjustierung dem Drift zu Leibe ruecken will."

Ja, danke, habe ich gesehen. Leider scheint dabei noch nichts definitives herauszuschauen. Ich schlage mich ebenfalls seit einiger Zeit mit den 30mW Mitsubishi-Dioden herum. Womit ich echt Mühe habe, ist zu verstehen, weshalb ich mit einer Diode mit "mode hopping" nicht einmal Kontaktkopien herstellen kann. Das ging teilweise mit Natriumdampflampen oder LED + Interferenzfilter.

wler:
"DPSS hat neben der hohen Ausgangsleistung ja den Vorteil, dass der Resonator von der Diode entkoppelt ist und dass er offen ist, so dass man Etalons, Modenblenden etc leicht einbauen kann. Und man hat nur 1/500 des Stromverbrauchs eines Argonlasers ;-"

...weshalb ein DPSS schon längere Zeit auf meiner Wunschliste figuriert. Nicht zu verachten auch die Möglichkeit, Licht im blauen und grünen (und notfalls noch im roten) Spektralbereich zu haben.
Angesichts des Trends in Richtung blaue Laserdioden (für DVD usw.)fürchte ich allerdings, dass diese Dinger noch für lange Zeit sehr teuer bleiben werden.