www.LaserFreak.net

Karsten wrote:Ich habe es bisher auch nur einmal erlebt das die RegTP (heißt heute anders) tatsächlich nachgemessen und Probleme gemacht hat (sofortiger Verkaufsstop).

Tja, bei mir hat die Bundesnetzagentur vor 2 Wochen angerufen und nach meinen Produkten gefragt.
Aber da ich fast ausschließlich Komponenten vertreibe, haben sie von einer Messung abgesehen. Ich kenne aber andere Lasershowfirmen hier in der Umgebung, da haben sie Geräte eingesammelt und zur Prüfung mitgenommen.
Natürlich können sie nicht alles kontrollieren. Auch ist die Höhe der Folgemaßnahmen abhängig von der Stärke des Verstoßes.
Ein als lebensgefährlich einzustufendes DPSS-Netzteil im Blechgehäuse ohne Schutzleiter wird garantiert ein Verbot + eine Strafe zur Folge haben.
Bei einem gut gebauten Gerät mit EMV-Problemen bekommt man die Möglichkeit der Nachbesserung.

Um die leitungsgebundenen Störungen würde ich mir mehr Sorgen machen, als um die HF-Abstrahlung, wenn das Gerät schon im Metallgehäuse ist.
Ein Netzfilter ist ein Muss. Außerdem ein Überspannungsschutz.
Ernstere Probleme sehe ich bei ESD.
Wenn die an den ILDA-Stecker gehen, geht garantiert was kaputt.
Das würde (zugegebenermaßen) wohl so gut wie jeden Projektor und jede Ausgabehardware (EasyLase, Lumax, Riya, Pango etc..) betreffen.
Ich hatte schon vor langer Zeit Debatten diesbezüglich, wenns wirklich mal zu einem Defekt kam.
Das Problem: Wer bezahlt den Aufwand, wenn jedes einzelne ILDA-Signal ESD-fest gemacht werden soll?
Prinzipiell ist ja jetzt eh schon alles vieeeel zu teuer


Joachim

Bundesnetzagentur??? Wasn das wieder für ein Verein? Als ob TÜV und Co nicht schon reichen würd! Ich glaub das gibts in Ö nicht oder täusch ich mich da wiedermal...

LG
Karl

Aus der ehemaligen RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) ist die Bundesnetzagentur hervorgegangen. Hm, weiss nicht ob die in Ö auch aktiv sind? Denke eher nicht. Aber da gibts sicher irgendein Pendant...

Strafen für nicht vorhandene Konformitätserklärungen gehen übrigens in die Tausende... ebenso wie offizielle Prüfungen der Geräte auf Konformität... und es ist in der Tat so: CE-Stecker + CE-Steckdose ergibt neues Nicht-CE-Gerät!! Grund ist der, dass diese Kombination im Prinzip wieder völlig neue Voraussetzungen schafft. Im Grunde bedarf jedes Gerät das "intelligenter" als eine Glühbirne ist ein CE-Zeichen. Die Richtlinien gehen übrigens auch in verschiedene Richtungen, Spielzeug muss ebenfalls CE-Konform sein. Bei Kuscheltieren gehts dabei z.B. nicht um elektromagnetische Verträglichkeit sondern um Farbstoffe und Materialen etc.

Aber dass das Innenleben von Geräten die in Verkehr gebracht werden auch Konform sein muss wäre mir neu... entspricht eine der Komponenten im Inneren z.B. nicht den Strahlungs-Vorschriften fällt sowieso das ganze Gerät durch.

Gruß, Chriss (der auch schon unangemeldeten Besuch von der RegTP hatte und der das Wort "sofortiger Verkaufsstopp" sehr wohl kennt... )

Soo, das ging aber schnell.
Habe heute Antwort von der Bundesnetzagentur bekommen, zu meiner Frage, wie man ein Gerät definiert und wie eine Komponente.
Die Antwort wird für viele ernüchternd sein:

Für Komponenten (offiziell als "komplexes Bauteil" definiert) gilt nichts anderes wie bei einem Gerät. Also auch die CE-Kennzeichnung!

"Bei einem Komplexen Bauteil muss der Inverkehrbringer in dem beigelegten Begleitpapieren erklären wie das Komplexe Bauteil verwendet werden muss, sprich wo oder wie eingebaut, für was zu verwenden, etc., damit es mit den EMV-Schutzanforderungen stimmt."

Tja, da werden also die meisten bisherigen Bedienungsanleitungen ala "A4-Fresszettel " nicht mehr reichen. Außerdem ist von "Papieren" die Rede.
Ob da ein möglicher PDF-Download noch reicht?

"Ob ein Netzstecker dran ist, ob ein Gehäuse fehlt .. ist unbedeutend."

Goodbye billige China-DPSS-Laser!

"alles was nicht EMV-passiv ist .. ist ein Gerät nach dem EMVG und muss so behandelt werden. "
Also fast alles, außer Kieselsteine

Aber dass das Innenleben von Geräten die in Verkehr gebracht werden auch Konform sein muss wäre mir neu

Eine Ausnahme bilden nur sogenannte "Zulieferteile".
Diese dürfen aber nicht öffentlich beworben bzw. angeboten werden, sondern werden vom Hersteller direkt in einen weiteren Verarbeitungsprozess (sprich: Gerätemontage) weitergegeben.
z.B. ein Laufwerk eines DVD-Players.
Sobald ein solches Teil aber öffentlich angeboten wird und Du ein solches Teil irgendwo kaufen kannst (auch wenn nur "an gewerblich"), muss es CE gekennzeichnet sein.


Joachim

Hallo,

@jojo Dann lassen die Chinesen ein Zertifikat machen oder ein großer europäischer Importeur lässt das machen und die chinesische Billigware ist wieder da - so wie in allen anderen Bereichen.
Für einen ordentlichen Rabatt gibt der Importeur dann vielleicht auch dem Hersteller eine Kopie...
Es ist nur eine Frage der Zeit und ob die europäischen Hersteller richtig reagieren und dadurch die china Teile uninteressant werden.

Grüße Matthias

... wird schön langsam OT! Vielleicht einen anderen Thread aufwmachn.

LG

contact23 wrote:Dann lassen die Chinesen ein Zertifikat machen

Das gibt es schon und das haben auch viele China-Geräte drauf:

"CE" - C.hinese E.xport !!!

Oft erkennt man es daran, dass es nicht das Original-Aussehen hat --> Hier ist der Mittelstrich vom E zu lang, normalerweise ist der kürzer als die beiden anderen Striche.

Nochmal: Der IMPORTEUR (nach Europa) oder der Hersteller (in Europa) muss für die Konformität gerade stehen. Draufkleben kann das Zeichen jeder, auch jeder kann die Erklärung beilegen, aber wenns mal geprüft wird und es stellt sich raus dass das gar nicht stimmt was auf der Erklärung steht, dann wirds teuer.

@Starburst: Sorry fürs OT, aber ich finde so weit ist das Thema noch gar nicht entfernt, schliesslich wurde das CE-zeichen ja bei Deiner Abnahme (fast als einziges) beanstandet.

Dann lassen die Chinesen ein Zertifikat machen oder ein großer europäischer Importeur lässt das machen und die chinesische Billigware ist wieder da - so wie in allen anderen Bereichen.

Dann werden zumindest die nötigsten Standards und Vorschriften eingehalten. Ist ja auch ein Schritt in die richtige Richtung. Dass unter den (meiner Meinung nach teilweise schon etwas übertriebenen) Vorschriften auch seriöse Hersteller leiden ist aber nicht wegzureden.
Ich durfte während meiner Ausbildung einige Monate in der Abteilung "Normierung und EMV" verbringen. Ist zwar schon einiges her aber ich habe da ein wenig mitgekriegt wie komplex das Thema ist. Wir konnten da z.B. einem renomierten Hersteller für Steuerungsbaugruppen im Bereich "Not-Aus" nachweisen, dass ein Teil einen Serienfehler aufweist und dieser wegen falscher Messbedingungen von einem noch renomierteren Prüflabor nicht erkannt wurde. Das Thema war so komplex, dass wir erst nach Tagelangen Messreihen die Fehler hieb und Stichfest d.h. nachvollziehbar beweisen konnten. Durch den Fehler ist in einer Anlage ein nicht zu unterschätzender Schaden entstanden, zum Glück aber kein Unfall mit Verletzten oder schlimmer.

ChrissOnline wrote: Sorry fürs OT, aber ich finde so weit ist das Thema noch gar nicht entfernt, schliesslich wurde das CE-zeichen ja bei Deiner Abnahme (fast als einziges) beanstandet.

Wir wolln ja meine Projektoren nicht mit China-Ramsch vergleichen
Auch Medialas, Laserworld und Co. importiert die Laserquellen aus China. Wie die das machen wär vielleicht mal interessant zu wissen.

Schönen Abend noch
LG
Karl

Zur Fortsetzung Thema "CE" bitte

hier

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Joachim