Lasercutter mit Synrad J48-2S

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Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von loetkoenig » Mo 24 Mai, 2021 8:50 pm

Hallo,

ich habe einen CO2-Laser auf dem Schrott gefunden. Modell Synrad J48-2S. Komplett mit Netzteil & Controller (UC-2000) und einem roten Laser der vorne in den Strahlweg eingekoppelt wird. Der Laser ist Baujahr 2000 und hat nominell 25W (Metal head, RF-excited). Damit will ich einen „hobby grade“ Laser Cutter bauen. Jetzt habe ich ein paar Fragen zur Funktionsfähigkeit des Lasers und zum grundlegenden (mechanischen) Aufbau.

Bei mir auf der Arbeit wird viel mit Diodenlasern (<1W) hantiert, etwas grundlegendes Wissen ist also vorhanden und eine passende Laserschutzbrille (Thorlabs LG11) konnte ich mir da auch ausleihen.

Jetzt meine Fragen:

1. Der Laser funktioniert generell, aber wie prüfe ich den „health Status“ von so einem RF-Laser? Der wurde ziemlich ruppig behandelt und ggf. ist dabei was kaputt gegangen.
2. Der Controller UC-2000 kümmert sich um die „Tickle Pulses“ und man kann dort auch die Leistung einstellen. Bei Einstellungen bis ca. 17% macht der Laser einen winzigen Brandfleck und bei 20% dann einen ziemlich grossen. Ist das normal? Sind die Leistungen ab 20% dann linear?
3. Für den mechanischen Aufbau hatte ich an einen EleksMaker EleksLaser A3 Pro (ohne Kopf) gedacht. Ist das eine gute Wahl oder habt Ihr eine andere Empfehlung?

Besten Dank & schöne Grüße
Michael

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VDX
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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von VDX » Di 25 Mai, 2021 7:09 am

Hi Michael,

erstmal, Glückwunsch zum Fund!

Die "Wirkung" aufs Material ist stark Spotgrößen- und Materialabhängig -- jedes Material hat einen anderen "Startpunkt", ab dem die Energiedichte im Spot ausreicht, es zu verkohlen oder wegzubrennen.

Probiere das also mit unterschiedlichen Materialien aus.

Den Leistungsverlauf mit Hobbymitteln ausmessen kannst du sehr gut mit Plexiglas - einfach bei verschiedenen Leistungen gleichlange Pulse ausgeben und die Einbrenntiefe ausmessen ...

Viktor
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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von Death » Di 25 Mai, 2021 7:10 am

Moin Michael,

da haste aber einen schicken Schrottfund gemacht :D


zu 1 : Nur mit einem Leistungsmesser oder wie Viktor schrieb grob ermittelt in Acryl oder baust dir selber ein Kalorimeter guggst du

zu 2 : Der TicklePuls ist das "vorglühen", also die Vorhaltung von Plasma kurz vor der Laserschwelle. Die Werte müssen exakt stimmen. Google mal nach der Röhre zwecks PDF. Da stehen alle Werte drinn. Die Röhre selber sollte von 1% bis 100% zu regeln sein.

zu 3 : So eine Röhre gehört in einen geschlossenen Lasercutter. Einen Aufbau mit einem Eleksmaker ist schon fast Fahrlässig. Für die funktionierende Strahlführung brauchst du eine anständige Mechanik Spiegeln und mit Laserkopf und Pusteluft.



RF-Röhren lassen sich refillen, kostet aber ein bissle. Dabei wird die Elektronik geprüft, ggf. die Spiegel getauscht im innern und die Gasmischung aufgefrischt.


Bei fragen, einfach Fragen :D


Gruß
Michael

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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von Janroboman » Di 25 Mai, 2021 8:28 am

Hi Michael,
auch von mir ein Glückwunsch zu dem Fund.
Meine Synrad 48-5 RF Röhre hat die Firma Lightforce https://lightforce.de repariert und refillt.
Zu einem vergleichsweisen moderaten Preis. Rechne aber trotzdem mit >1600€ als Betrag.
Der Kontakt mit dem Herrn Rengstorf von Lightforce war auf jeden Fall sehr angenehm und Professional, und er hat mich gut beraten.
Falls du den Controller UC-2000 mal nicht mehr brauchst, ich nehme(kaufe) ihn Dir gerne ab. 8)

viele Grüße
Jan

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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von loetkoenig » Mi 26 Mai, 2021 7:23 pm

Hallo,

vielen Dank für die Rückmeldungen! Ja, der Laser war eher ein Zufallsfund. Eigentlich wollte ich nur die Aluprofile von einem Gehäuse haben und dann habe ich entdeckt, was im Gehäuse steckt :-)

1. Ich habe bei mir auf der Arbeit ein Laser Power Meter ausgeliehen. Thermisch, bis 30W. Das wird regelmäßig benutzt und sollte dementsprechend richtig anzeigen. Damit habe ich gerade eben die Ausgangsleistung des Lasers angeguckt. Bei der ersten Messung sah es gut aus, bei einer Einstellung von 50% hatte er z.B. 12,3W. Aber dann fing die Leistung an zu schwanken. Mal waren es bei 50% 5,6W und dann wieder 10,7W und alles dazwischen gab es auch. Woran kann so etwas liegen? Und: kann man das beheben?

2. Der Controller ist genau für diese Röhre zugeschnitten, die Werte habe ich auch noch mal im Datenblatt nachgesehen, sie passen.

3. Ich würde dann natürlich ein Gehäuse drum bauen. Es ging mir eher darum, wie gut man mit dem Eleksmaker positionieren bzw. auflösen kann. Oder ob es andere Nachteile hat, wie z.B. Spiel oder so.

Nachfüllen oder professionell reparieren lassen würde ich die Röhre nicht, soll ja "nur" ein Bastelprojekt werden.

Beste Grüße
Michael

Death
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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von Death » Do 27 Mai, 2021 6:34 am

Die RF-Röhre hat, wenn du mal vorsichtig den dünnen Aludeckel wegschraubst, einiges an Elektronik unterm Dach.

Und die wird warm. Deswegen sind die RF-Röhren entweder als Luftgekühlt oder per Wasserkühlung runter zu kühlen. Das Große Gehäuse dient als Kühlkörper.

Sprich, da kann auch mal ohne Kühlung was schwanken. Die Röhre selber hat auch eine Abschaltung gegen Übertemp.

Wenigstens Luftkühlung sollte diese bekommen. Im Endeffekt hast du da einen Radiosender auf dem Tisch liegen und das kannst du auch mit einem Scanner überprüfen, falls du sowas hast, oder jemanden kennst, der ein RF-Scanner hat.

Eine sterbende Röhre äußert sich eigentlich als : Sofort Schluß mit lustig oder sinkender Leistung über die Zeit. Im innern der Röhre sind Spiegel für die Resonanz. Auch diese können verblassen durch negative Einwirkungen.

Aber auch dein Messgerät hat Spezifikationen. Für Langzeitmessungen sind die nicht ausgelegt. Da es sich um ein Kalorimeter handelt, macht natürlich die Erwärmung des Messkopfes viel aus.

Und dann kommt es noch drauf an, was für ein Laser Power Meter. Die billigen kleinen digitalen aus China sind Müll.

Mach mal ein Foto von dem Power Meter bitte :D

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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von loetkoenig » Do 27 Mai, 2021 7:06 am

Guten Morgen Death (hätte nicht gedacht, das ich mal den Tod begrüßen würde ;-) )

Danke für Deine schnelle Rückmeldung! Das Power Meter ist ein Ophir StarLite. Also keine China-Klasse:
https://www.ophiropt.com/laser--measure ... s/starlite

Ich habe immer nur kurze Messungen gemacht. Und die Leistung des Lasers kann sich innerhalb von ca. 30 Sekunden von 11W auf 6W ändern. Also kein Langzeiteffekt. Kann denn ein thermischer Effekt generell so schnell sein? Am Netzteil liegt es nicht, das hat stabil 28 V.

Ich habe den Laser natürlich schon aufgemacht um zu wissen, wie es drinnen aussieht und welche Teile genau drin sind :-) . Und ihn dann wieder zugeschraubt. Er wird aussen nicht mal handwarm. Ich betreibe ihn auch immer nur einige Minuten am Stück. Kann es vielleicht daran liegen, das das Tuning verstellt ist? (http://www.repairfaq.org/sam/laserco2.htm#co2sy48). Ich könnte das (nach aussen dringende) RF-Feld mit einem Spektrumanalysator angucken. Oder die Stromaufnahme des Lasers mit einem Strommesskopf fürs Oszi. Messgeräte sind genug vorhanden, die kann ich mir auf der Arbeit ausleihen. Ich weiss nur noch nicht, wonach ich suchen muss ?-) Aber die werden das Gerät ja nicht umsonst weggeschmissen haben. Irgendwas ist vermutlich kaputt. Deinem Post nach zu urteilen, ist es anscheinend nicht die Röhre. Das wäre schon mal gut! Die Elektronik lässt sich ja reparieren.

Schöne Grüße
Michael

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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von VDX » Do 27 Mai, 2021 7:39 am

... wenn immer "nur kurz" gemessen (bzw. Laser An), kann es sein, daß der Laser noch nicht richtig eingelaufen ist -- typisch läßt man einen Laser ca. 15 Minuten laufen, wenn es auf Stabilität der Leistungsregelung ankommt :freak:

Viktor
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Re: Lasercutter mit Synrad J48-2S

Beitrag von Death » Do 27 Mai, 2021 7:36 pm

Ophir ist eigentlich ganz gut :D

Und mit dem paar minuten ohne Leistung laufen lassen, da hat Viktor auch einen guten Tipp :freak:

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