Aluminium Grundplatte

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bern_hard
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Aluminium Grundplatte

Beitrag von bern_hard » Mo 22 Sep, 2008 4:09 pm

Hallo,

welches Aluminium könntet ihr mir empfehlen?

- AlMg3
- AlMg4,5Mn
- Doch ein anderes

Zu den ersten beiden habe ich folgende Eigenschaften gefunden:

AlMg3 (Werte für Dicken ab ca. 6 mm (F19)):
- Meerwasserbeständig
- Bedingt eloxierbar
- Zugfestigkeit 190 - 250 N/qmm
- Streckgrenze 80 - 140 N/qmm
- Härte 50 - 80 Brinell
- Wärmeleitfähigkeit ca. 1,5 W/cm °C

AlMg4,5Mn (Werte für Dicken ab ca. 6 mm (F27)):
- Gut schweiß- und spanbar
- Meerwasserbeständig
- Zugfestigkeit 275 - 315 N/qmm
- Streckgrenze 125 - 180 N/qmm
- Härte 70 - 100 Brinell
- Wärmeleitfähigkeit ca. 1,1 W/cm

Sollte ich lieber nach der Wärmeleitfähigkeit oder nach der Härte entscheiden?

Noch ein paar Infos:
Die Grundplatte für meinen Laser sollte die Maße 10 x 300 x 400mm haben. Für eine AlMg3 liegt mir ein Angebot von 67,12 EUR inkl. Versand und für die AlMg4,5Mn ein Angebot von 64,80 EUR zzgl. Versand vor.

Danke schon mal für eure Antworten
Florian

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adminoli
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Beitrag von adminoli » Mo 22 Sep, 2008 4:44 pm

Hi,

AlMg3 = nicht gut zu fräsen, da schmiert, aber bessere Wärmeleitfähigkeit.

AlMg4,5Mn = kann man gut fräsen, Wärmeleitfähigkeit ist etwas schlechter als AlMg3 aber noch OK.

Die Spanbarkeit ist das Wichtigste. Natürlich ist auch dei Wämeleitf. wichtig.

Härte ist nicht so wichtig für Laserkomponenten. Versteifen mit Gehäusewänden oä. ist sowiso pflicht und deine Schrauben ziehts du auch nicht so fest an das dass Gewinde leidet.

Empfehlung = AlMg4,5Mn

Gruß
Oliver

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nohoe
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Beitrag von nohoe » Mo 22 Sep, 2008 5:15 pm

Hallo

Eloxat ist härter als das rohe Aluminium.
Deshalb ist eine eloxierte Platte nicht nur hübscher
sondern auch eine kleine Idee stabiler.

So schlagartig entsteht die Wärme bei den Lasern auch nicht,
sodass auch die Platte mit der schlechteren Wärmeleitfähigkeit
diese noch abtransportieren kann.

Gruß
Norbert :)
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goamarty
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Beitrag von goamarty » Di 23 Sep, 2008 12:24 am

Die gefräste Wabenstruktur verringert die Steifigkeit gegenüber der ungefrästen Platte - kommt ja Material weg. Aber sie wird natürlich leichter.
Ich würde auch nach mech. Eigenschaften kaufen, also das festere Material. Eine 8 - 10mm Aluplatte hat in beiden Fällen super Wärmeleitfähigkeit.

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afrob
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Beitrag von afrob » Di 23 Sep, 2008 1:21 am

goamarty hat geschrieben:Die gefräste Wabenstruktur verringert die Steifigkeit gegenüber der ungefrästen Platte - kommt ja Material weg.
Nein. Ein Metallrohr ist z.B. wesentlich steifer als ein Metallstab gleichen Duchmessers.

Grüsse,
afrob

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starburst
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Beitrag von starburst » Di 23 Sep, 2008 7:55 am

Hatte mit einer massiven 10-12mm Grundplatte noch nie ein Problem, dass sich der Strahlverlauf verstellen würde. Da sollte man größeren Wert auf die Dichro-Halter legen!

Gruß Karl

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vakuum
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Beitrag von vakuum » Di 23 Sep, 2008 11:16 am

afrob hat geschrieben: Nein. Ein Metallrohr ist z.B. wesentlich steifer als ein Metallstab gleichen Duchmessers.
NEIN ganz bestimmt nicht!

Ein Metallstab ist steifer als ein Metallrohr gleichen Durchmessers.

Ein Metallrohr ist nur wesentlich steifer als ein Metallstab gleichen GEWICHTES! (Bei gleicher Länge)


Betreffend Grundplatte:
Bearbeiten kann man alle gängigen Legierungen gut, vorausgesetzt man schmiert etwas beim Gewindeschneiden... Reinaluminium geht da wohl am schlechtesten. Das wäre aber das günstigste und das weichste.
Schaut auf die Eloxierbarkeit wenns euch aufs optische an kommt... die einen Legierungen neigen zur Fleckenbildung bei schwarz oder werden grau und nicht schwarz...
Wichtig ist noch die Formstabilität, da hat man bei einer Gussplatte wohl am wenigsten Probleme... daher wohl AlMg4.5... problem aber genau hier die Eloxierbarkeit.... die einen könnens die anderen nicht...

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adminoli
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Beitrag von adminoli » Di 23 Sep, 2008 11:51 am

Hi,

also ich arbeite zur Zeit nur mit AlMg4,5Mn. Eloxieren ist eigentlich kein Problem bei dieser Legierung. Es ist aber richtig das es zur Fleckenbildung kommen kann, muss aber nicht.

Gruß
Oliver

hoerst
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Beitrag von hoerst » Di 23 Sep, 2008 2:05 pm

Da ja wohl niemand mit seinem Lasergeraffel auch nur ansatzweise bis an die Streckgrenze des Materials (plastische Verformung) belasten wird ist die Festigkeit weitgehend egal (höchstens für Gewinde interessant, aber auch da eher nebensächlich).

Für die Biegesteifigkeit ist der E-Modul des Materials von Bedeutung, der ist aber bei den meisten Aluminiumlegierungen sehr ähnlich.

Die Wärmeleitfähigkeit sollte auch in jedem Fall ausreichen.

Ich würde daher ausschliesslich auf gute Zerspanbarkeit und Eloxierbarkeit achten, alles andere ist egal.

Hendrik

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afrob
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Beitrag von afrob » Di 23 Sep, 2008 3:06 pm

Vakuum hat geschrieben:NEIN ganz bestimmt nicht!
Ein Metallstab ist steifer als ein Metallrohr gleichen Durchmessers.
EDIT: Nachdem mir mein Rechenfehler aufgefallen ist sieht das schon anders aus. Beat hat recht, der Stab ist stabiler. Man kann aber doch erheblich Masse sparen ohne viel Stabilität zu verlieren.

Angenommen ein Metallstab mit 1cm Duchmesser und ein Metallrohr mit 1cm Durchmesser und 2mm Wanddicke.
Biegesteifigkeit ist E*I. Elastizitätsmodul für Alu ist ca. 0,72e-5 N/mm^2
Flächenträgheistmoment
I = (PI / 4) * r^4 für einen Stab
I = PI/4 * (ra^4 - ri^4) für ein Rohr

I = (PI / 4) * 0,005^4 = 4,91e-10 für den Stab
I = PI * (0,005^4 - 0,003^4) = 4,27e-10 für das Rohr

Biegesteifigkeit für das Rohr ist also (E*I) 3,54e-9 Nm^2 für den Stab, 3,08 e-9 Nm^2 für das Rohr. Ein 1cm Alurohr mit 2mm Wanddicke hat also 87% der Biegesteifigkeit eines 1cm Alu-Stabes, bei nur 36% der Masse.

Grüsse,
afrob

turntabledj
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Beitrag von turntabledj » Mi 24 Sep, 2008 9:57 am

Mal so allgemein zum Thema Eloxieren:

Eloxieren mag für den ein oder anderen Freak kein Problem zu sein.
Für viele Andere dagegen schon.

Was würde gegen schwarzen Auspuff-Lack als Alternative sprechen?
Bei "Vollgas" im Backofen eingebrannt.

Dose kost' bei ATU um die 10€...


ttdj.

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Beitrag von adminoli » Mi 24 Sep, 2008 10:34 am

Hi,

Lack isoliert, für die Wärmeabgabe der Laser denkbar ungeeignet.

Eloxal-Schicht: 8–20 µm
Lackschicht vermutlich deutlich >20µm - eher ca. 100µm

Gruß
Oliver

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Beitrag von tschosef » Mi 24 Sep, 2008 12:33 pm

halli hallo...

eloxal isoliert auch! Und wenns auf dies bisschen "zusätzliche Wärmeleitung" ankommt, die eloxiert im Vorteil gegenüber diesem Einbrennlack ist, dann is der Projektor eh reichlich temperaturkritisch geplant :)

Dieser Lack is super.. hab ich schon offt für Moped und andere Anwendungen genommen. Wenn eingebrannt, sieht super aus, und hält bombenfeßt.

Eloxiert is natürlich schöner.

Gruß derweil
Erich

PS: finds witzig wieviele Gesichtspunkte es bei der Plattenauswahl plötzlich gibt. Hauptsache Blech.. aus Alu und gerade.....
Blech??? Ja, für nen befreundeten Schlosser (Schiffsbau und Brücken) sind 10 mm lediglich ein BLECH!!!!

Grüß
Erich
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Beitrag von auge103 » Mi 24 Sep, 2008 1:46 pm

Wo wir schon bei dem Thema Beschichtungen sind:

Mich würde doch schon einmal die Beschichtungsmethode in Bezug auf die Grundplatte interessieren.

Ich habe diverse Möglichkeiten meine Platten entweder Pulverbeschichten oder Eloxieren zu lassen, nun interessieren mich natürlich die Vor-/Nachteile der beiden Methoden. Klar, Eloxierte Platten sehen natürlich besser aus, aber das kann ja nicht schon alles gewesen sein.

Auf eine Anfrage hin wurde mir zum Thema Pulverbeschichtung gesagt, dass es auch im Mikrometerbereich möglich ist, solch eine Platte beschichten zu lassen - auch ohne die üblichen Unebenheiten von Pulverbeschichtungen. Nebenbei ist diese Beschichtungsart für mich ungemein günstiger.

Wie stehen eure Meinungen zu den beiden Methoden, welche würdet ihr mir empfehlen?
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Beitrag von adminoli » Mi 24 Sep, 2008 2:57 pm

Hi,

beim Pulverbeschichten ist die Schichtstärke eigentlich wie beim Lackieren.
Wirkt isolierend für Temperatur und el. Strom. Wenn schon Bohrungen mit Gewinde in der Platte vor dem Beschichten drin sind, musst du diese nachschneiden, dies entfällt beim Eloxieren, da die Schichtstäke nicht nennenswert ist.

Pulverbeschichtungen sind allerdings resistenter gegen Kratzer.

Mache beides regelmäßig.
Pulverbeschichten kann ich bei mir gleich um die Ecke. (Fa. Punitec in Gochsheim)

Gruß
Oliver

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