Die Kathedrale aus Glas

Betrieb, Bau und Modifikation von Gaslasern.

Moderator: mikesupi

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medusa
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Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Fr 04 Jul, 2014 9:15 pm

N'abend Freax,

in den Tiefen von Sam's Laser FAQ steht irgendwo, daß man einen SP168 (auch 164,165) wahrscheinlich eher nicht an ein fremdes NT anschließt. Nun, ich hab es doch getan. War nicht ganz ohne, aber es geht jetzt. Es gibt einige Besonderheiten dabei zu beachten: die SP16x Röhren haben eine Anode mit Wasserkontakt. Was erstmal bedeutet, daß man auf die übliche Weise durch die Anode nicht zünden kann. Wer FI-Schalter im Haus hat, muß die dann auch mal fragen, ob die es mögen, wenn ständig 0.4mA (so gemessen) von der Anode durch das Wasser zur Erde abfließen.
Ach ja, dann war da noch die Sache, daß sowas natürlich Elektrolyse bedeutet. Deshalb ist da der dünne rote Draht, der an den Schlauch zwischen Kathodenglocke und Magnet führt. Da ist eine Opferanode drin, die unbedingt angeschlossen bleiben muß.
Durch die Kathode zünden ist auch nicht ohne. Ein Heiztrafo ist zunächst mal eine sehr mopsige Induktivität, die einen Zündpuls nicht passieren läßt. Plus dem Fakt, daß sie normalerweise auch am Eingang keinem HS-Puls ausgesetzt ist.
Nicht zu vergessen: der kleine Schatz ist sehr durstig. 8.5 Liter pro Minute. Waschmaschinenanschluß, voll aufgedreht.
SP168_457nm.png
Das ist die alte Dame, (Bj ungefähr 1985) die hier gerade meine Lieblingsfarbe bei 457nm abgibt. Im Bild unterwegs bei 15A, 195V, Magnet 4A. Sie macht bei diesem Strom schon fast alle Ar-Linien, die man dann per Prisma alle durchkurbeln kann.
Im Bild auch zu sehen, von links nach rechts im Hintergrund: Neontrafo für meinen "Defibrillator" Tesla-Zünder (rechts vor der Röhre). Das ist der einzige, der genug Wumms hat, um die Röhre anzubekommen. Einen Booster-Kondensator brauche ich damit nicht (obwohl ich auch einen gebaut habe). Der ALC-909 Zünder ist übrigens zu schwach für die SP168, auch mit Booster.
Über dem Neontrafo steht der Variac für den Heiztrafo, die oberste Etage im Turm. Ich heize hier mit 3.5V, 22.5A. Bißchen ungrade, das kann aber an der verformten Kathode liegen. Gemessen auf meine übliche Weise. Delta-T ist immerhin positiv, wenn auch nicht gigantisch.
Rechter Nachbar ist ein kleiner Turm, der unten das Magnet-NT und oben den Dimmer dafür zum Regeln beherbergt. Ganz rechts hinten steht mein treues ZPS.02, auch als das ALC909 SNT bekannt.
Modifikationen für die kathodenseitige Zündung:
Heiztrafo und SNT haben von mir HF-Brücken in Form kleiner Folienkondensatoren verpaßt bekommen. Funkentstör-("Y") Kondensatoren eignen sich hervorragend. Die Sekundärseite der Zündspule in der Teslabox wurde durch eine aus 6mm2-Draht ersetzt, denn da muß ja der gesamte Plasmastrom durch zurück. Sehr mühselig zu biegen, weil die Radien klein sind.
SP168_488nm.png
Da nochmal ein 488nm-Beam, der ist schon deutlich heller. Der absolute Bringer war bei diesen Tests 528nm, hab ich noch nie so hell gesehen.
Leistungen hab ich noch nicht gemessen, und die Kennlinie der Röhre auch nicht. Letzteres ist wichtig, um zu entscheiden, ob Gas aus dem Reservoir nachgeschossen werden muß.

Mehr dazu schreibe ich nicht, weil der 168 und 165 hier im Forum schon oft behandelt wurden. Einfach mal die SuFu benutzen... :mrgreen:

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von murmeljoe » Sa 05 Jul, 2014 11:54 am

Hallo Medusa,

danke für Deine immer sehr informativen Beiträge. Ich lese sie wirklich gerne und bin auch jetzt erneut fasziniert und inspiriert.
Also immer nur her damit! :freak:

Gruß
Joe
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medusa
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Sa 05 Jul, 2014 7:25 pm

Lieber Joe,

Du kannst echt charmant sein! :D Na gut, und weil der Laser von Dir ist...

Leider bin ich zu den geplanten Messungen heute nicht gekommen, weil mir der Dimmer für den Magneten abgeraucht ist. Im Bild unten hab ich deshalb einen 6-Ohm- Widerstand stattdessen drin, der den Magnetstrom auf 4.1A runterbringt (ganz ohne Abregeln geht es leider nicht, der Magnet hat im betriebswarmen Zustand nur 60 Ohm). Ich hab mal ein Bild von der 514nm- Linie gemacht, damit hier nicht alles nur blau ist.
Erstmal ein paar Errata: die Zündbox steht LINKS vorne, und die grüne Linie ist natürlich 514 und nicht 528nm. :oops:
Ich hab heute nur mal die Power der Linien bei 15A vermessen, kommt in Summe 420mW zusammen. Grün sieht leider nur hell aus, ist es aber nicht. Die stärkste Linie bleibt mit über der Hälfte 488nm. Die schwingt auch schon bei 10A an (wahrscheinlich noch drunter, ich gehe aber nicht unter 10A).
Das schwache Grün und eine erste Extrapolation der Spannungsmessungen lassen mich vermuten, daß die Röhre ganz ordentlich im Unterdruck ist. Mit dem, was ich vom zugehörigen 265er NT weiß, wundert mich das auch nicht wirklich. Mehr dazu, wenn ich den Magneten wieder richtig regeln kann.

Frage an Dich, Joe:
Ist der Laser aus diesem Post derselbe, der jetzt bei mir steht?
http://www.laserfreak.net/forum/viewtopic.php?&t=48107
Ein User mit ganz ähnlich lautendem Nick hat nämlich auf Y**tube einen kurzen Film hochgeladen, das Kalkfleckenmuster auf dem Magneten und die Verformung der Kathode kommt mir seltsam bekannt vor:
http://www.youtube.com/watch?v=T4Rn0xOngBM
Ich hab das Laserchen inzwischen schon geputzt, aber auf dem Bild ganz oben im Thread ist der Fleck noch zu sehen.
SP168_514nm.png
Ein paar Tricks zur Justierung der Spiegel, zusammengesucht aus vielen Forenbeiträgen und ausprobiert:
1) Man justiert zuerst den OC. Dazu die Resonatorendplatte rechtwinklig zum Frame einstellen, z.B. mit einem Geodreieck (!!!) in x- und y-Richtung. Das Prisma mit dem HR nimmt man ab. So vorjustiert, sollte der Reflex des Borelights im OC schon auf der Wand zu sehen sein. In die Mitte einstellen.
2) Prisma rein, und eine vertikale Suche starten. Das Prisma-Bajonett scheint intern gefedert zu sein, man kann es horizontal nämlich hin- und herwackeln. Während man das tut, kurbelt man langsam an der y-Schraube den ganzen Bereich ab. An irgendeiner Stelle sollte es dann die ersten Blitze geben, und von da an hat man schnell einen Strahl.
Ich hab das heute zweimal gemacht, weil ich ein Ersatzprisma ausprobiert habe, das Joe mir mitgegeben hat. Es funktioniert, liefert aber weniger Linien. Deshalb hab ich das alte wieder eingesetzt.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » So 06 Jul, 2014 2:03 pm

Hallo Medusa,

schön mal wieder so einen ausführlichen Bericht über eine Gaslampe bzw."Kathedrale aus Glas"zu lesen :wink:
Wieder mal klasse gemacht und natürlich wollen wir mehr sehen :mrgreen: :mrgreen: :wink:

Zum Unterdruck:
Also die 488 Linie ist immer die stärkste und wird erst bei hohen Strömen,wenn überhaupt,von der Grünen überholt.Eine Aussage über den Druck anhand der Linien halte ich nicht für Möglich,schon aus dem Grund weil man den verwendeten Spiegelsatz nicht kennt.
Habe ja die letzten Wochen mal knapp 10 OC's an meinem Durchstimmbaren Lexel vermessen und bei allen,sowohl Ar oder WL Spiegel,lag die Grüne Linie hinter der Blauen.Erst weit über 15A,höher bin ich bei meinem Lexel aber für die Messungen nicht gegangen,überholt die Grüne die Blaue Linie.Wenn ich die Daten in Exel sortiert habe,werd ich sie hier mal zeigen.

Die Einzige Möglichkeit,eine Aussage über den Druck zu treffen und das natürlich nach ordentlicher Gasreinigung bzw langen Betrieb für selbige,ist die Röhrenspannung in" Verbindung" mit den Linien,aber niemals über die Linien allein.
Ich würde eher einen Überdruck erwarten,weil bei den Fillsystemen als solches,leider über die Zeit immer etwas Gas durch die O-Ringe Diffundiert.Woher auch die meisten Überdruckmyhten kommen und ich ein Lasersystem mit Fillsystem keinem empfehlen kann.Es macht keinen Sinn für ein paar Stunden Laserei im Jahr,den Laser zig 100 Stunden laufen lassen zu müßen,um den Druck wieder runter zu bekommen.Druckanstiege von 3-7V oder mache Systeme sogar bis 10V pro Jahr sind keine Seltenheit.
Für Labore,Discotheken und Veranstalter,sind die Fillsysteme echt eine tolle Sache,aber für uns Privat-Gaslöter,für ein paar Stunden Beam gucken....nee kommt mir nicht ins Haus.

Ansonsten ein schönes Teil,nen riesen "Reinschauargon"aber mir leider zu viel Glas :wink:

Weiter so :mrgreen: :mrgreen:

Andre

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von murmeljoe » So 06 Jul, 2014 5:37 pm

Hallo Zusammen,

ja Medusa, das ist das besagte Rohr und das Video ist während dem folgenden Experiment entstanden. Ich wollte das schon immer einmal versuchen :freak:
Zutaten:
1. Ein Laserfreak mit (zumindest etwas) Gaslaternen-Erfahrung (ich :wink: )
2. Ein Newbie, der noch nie einen Gaslaser aus der Nähe gesehen hatte, aber ein wirklich fitter Kerl mit exzellenten HV- und Vakuum-Kenntnissen ist (X-TremeBass)
3. Ein völlig verkurbelter SP168 in unbekanntem Zustand (wie sich später zeigte ziemlich defekt)
4. Outlook

Ich wollte einfach wissen, ob ein "Laie" eine solche Anlage eingestellt und zum Lasern bekommt, obwohl er die Fachtermini nicht kennt, keine passenden Hilfsmittel hat und im Thema völlig unbefleckt ist.
Um es klar zustellen: X-Tremebass ist weder ein Laie noch ein Newbie. Er hat Erfahrung mit verschiedenen Lasern (von HeNe bis fasergekoppelte Diode), aber große Ar-Ionen-Laser waren für ihn eben absolutes Neuland.

Es gab dabei am Ende nur drei Herausforderungen:

1. Die Bezeichnung der einzelnen Elemente
J.: Du musst vermutlich das Prisma verstellen.
T.: Ähmm - das (Bild) ist doch das Prisma - oder?
J.: Genau!
T.: Und das muss ich jetzt an den kleinen Imbusschrauben einstellen?
J.: NEIN!!!! FINGER WEG VOM PRISMENHALTER! :shock:
*Defibrilator wieder wegpacken*
J.: Die Einstellung erfolgt an der glatten Schraube rechts oben!
Man sieht, wir hatten viel Spaß :D

2. Hilfsmittel
X-TremeBass hatte nur einen HeNe-Laser als Pilotlaser und der war in Verbindung mit dem Prisma natürlich völlig ungeeignet, um den Laser via Pilotlaser einzustellen. Er hat sich dann einfach schnell einen grünen Pointer bestellt. Damit lag er mit der Wellenlänge schon sehr nahe an den Zielfrequenzen.

3. Defekte
Der Zustand des SP168 war uns beiden unbekannt und es gab einige Hürden zu nehmen (defekte Potentiometer, zu geringe Wassermengen, fehlende Stromregelung, ...)

Und trotzdem: Wir hatten am 22.02.13 mit den ersten Fragen begonnen und schon am 04.03.13 "first light". Bedenkt man, dass da noch die Bestell- und Lieferzeit des Pilotlasers dazwischen lag, ist das wie ich finde ein sehr beachtliches Ergebnis und eine tolle Leistung von X-TremeBass! :freak:

Er hat mir die Anlage später zu einem fairen Preis verkauft und ich wollte irgendwann die Probleme mit der Regelung fixen. Allerdings habe ich bis auf weiteres sehr viel mehr Projekte als Zeit. Außerdem stehen überall "Patienten", die auf Behandlung warten und ich muss etwas vorsichtig mit der zum Glück sehr hohen Toleranzschwelle meiner Frau walten lassen. :wink:
Nachdem ich dringend Platz für eine Maschine in der Garage benötigte, habe ich das alte Mädchen kurzerhand zu Medusas Geburtstagsgeschenk gemacht.

Und wie man oben wieder einmal wunderbar sehen kann, war das eine prima Idee!
Gruß
Joe
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » So 06 Jul, 2014 9:25 pm

Hi Joe,

die Frage war neutral gemeint, keineswegs in der Art "was haben die Deppen vor mir damit angestellt". Sorry, falls das so einen Anklang gehabt haben sollte. Du hast mir am Telefon ja schon Dinge in der Art angedeutet, und ich finde es absolut faszinierend, daß man es jemand per Telefonberatung ermöglichen kann, das Ding auch wirklich zum Lasern zu bekommen. Das spricht sehr für deine pädagogischen Fähigkeiten.
Ich bin bei meinen Schätzen nur immer sehr neugierig, was die für eine Lebensgeschichte haben. Xtremebass hat das Teil vor dem Schrott gerettet, der Aufkleber der Firma (nennen wir jetzt nicht) ist ja noch auf dem Gehäuse. Anhand der hellen Front ohne Masterswitch des 265 NTs kann man sagen, daß der Frame von vor 1975 stammt. Das würde auch zu dem altertümlichen Fimenlogo passen, besagtes Unternehmen hat später ein schlichtes drei-Buchstaben-Logo verwendet. Anhand der Seriennummer der Röhre wissen wir, daß irgendwann nach 1985 die Röhre ersetzt wurde. Sie hat lange unbenutzt herumgestanden. Und dann ist sie seit 2010 über Xtremebass und Dich zu mir gekommen.
Du siehst, ich hab den Tag mit Recherche verbracht. Die Nacht unter dem Laserregenbogen war lang, und ich heute etwas zu zerknittert für praktische Versuche. :mrgreen:

Ich weiß inzwischen auch, daß die Röhre wirklich im Unterdruck ist. Für eine 070-3 sind unter 200V bei 15A zuwenig, selbst wenn man noch ein paar Volt Spielraum für den Magneten läßt. Ich hatte ja oben schon geschrieben, daß ich das anhand der Extrapolation der Spannungsmessungen vermutet habe (und nicht nur wegen Grün, Andre) :wink:
Ich denke mal, das war vom NT. Wer weiß, wie lange das schon die Macke hatte, die ihr beobachtet habt, daß der Strom nach dem Starten auf 30A raufgeht und dann kaum regelbar ist. Scheint auf jeden Fall ordentlich was abgebrannt zu haben. Ich werde aber die Finger solange vom Ventil lassen, bis ich eine vernünftige Kennlinie aufgenommen habe.

Übrigens, die Magnetspule läßt sich vorsichtig abnehmen, die große Mutter ist lose (und sollte es wohl auch bleiben). Oben drauf sind dankenswerterweise auch die Daten eingeprägt, Spannung, Leistung etc. Falls das jemand wissen möchte.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von murmeljoe » So 06 Jul, 2014 10:03 pm

@Medusa: Keine Sorge - ich hatte das völlig richtig verstanden. Ich habe nur gleich die Frage genutzt, um die Geschichte um das Rohr (soweit ich beteiligt war :wink: ) rund zu machen und den vermuteten Zusammenhang zu bestätigen.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Di 08 Jul, 2014 11:01 pm

Noch eine Messung....

Recherchen im Web bringen manchmal zum Vorschein, daß die SP-Röhren ganz offenbar ein Problem mit Plasmainstabilität bei niedrigen Strömen haben. Ältere Forenposts empfehlen nicht unter 20-25A Anodenstrom zu gehen, ein neuerer von Steve ist nicht ganz so konservativ und gibt als untere Grenze für die 070-3 Röhre 18A an.
Plasmainstabilität macht sich als "Rauschen" in der Entladung bemerkbar. Es belastet die Elektroden und die Bore, weil es in den Punkten der höchsten Amplituden zu lokalen Überhitzungen führen kann. Die Röhre wird uns nicht gleich um die Ohren fliegen, aber sie altert schneller.
Sam schreibt auf seiner Webpage, daß man bei manchen Röhren das Plasmarauschen mit einem Kurzwellenempfänger direkt hörbar machen kann. Viel lästiger ist aber, daß es auch den Laserstrahl moduliert und dann eben als "Lichtrauschen" mitgeliefert wird. Bei Lasern mit Lichtsensor kann man aber genau das mit einem Oszi auch sichtbar machen.

Die SP168-Röhre hat einen Lichtsensor mit einer kleinen Solarzelle am OC-Ende. Da hab ich mich drangehängt. Resonator auf 488nm, Magnet 4.1A (immer noch! :evil: ), Messungen bei 12.5A, 15A, 17.5A. Oszi-Einstellung AC, 2msec/div horizontal, 10mV/div vertikal. Bei 12.5A spuckt der Lichtsensor eine DC-Spannung von 0.34V aus, bei 15A sind's 0.36V.
lightsensorAC_12.5A.png
lightsensorAC_15A.png
Das obere Bild ist bei 12.5A aufgenommen, das untere bei 15A. Man sieht deutlich, wie oben eine Reihe Zacken sichtbar wird. Bei unter 12A wird das noch sehr viel heftiger. Bei 17.5A war das Bild leider völlig verwackelt, die Spur ist aber kaum anders als bei 15A, eher noch glatter.
Das Auftreten dieser kleinen Zacken beginnt bei den genannten Einstellungen ziemlich genau bei 13A. Die genaue Grenze hängt sicher noch von den anderen Parametern ab, ich werde das weiter untersuchen.
EDIT: die Frequenz der Zacken liegt mit einer Länge von etwa 1ms oder etwas weniger etwa bei 1kHz. Das kann u.U. auch "Singen" der Röhre hörbar werden. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei mir schon passiert ist, da das SNT sowieso leise rauschende Geräusche von sich gibt. Ich weiß aber, daß instabil laufende HeNes ein deutlch hörbares Zirpen von sich geben können.

Der langgezogene Bauch in der Spur ist eine 50Hz-Einstreuung, es ist nicht ganz klar ob von der Kathodenheizung oder ob das Ripple auf der Magnetspannung sind.

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von Eu1eOne » Mi 09 Jul, 2014 8:37 pm

Die Röhre hängt doch eh am SNT ist da nicht eh schon ein Rauschen des Plasmas durch die Restwelligkeit des Netzteil vorhanden ?
Dirk Tillmann (dtk Laser) sagte mir mal das man beim Messen der Röhrenspannung auch mal den AC Anteil messen sollte jetzt verstehe ich warum.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Mi 09 Jul, 2014 9:17 pm

Ja, Eule, da hast Du recht. Das entspricht erzwungenen Schwingungen. Das ZPS.02 SNT ist mit 44kHz getaktet, und ganz läßt sich das nicht von der Ausgangsspannung fernhalten. Im Grunde genommen wird das potentiell instabile Plasma ständig mit dieser Frequenz zu Schwingungen angeregt, und es antwortet deshalb mit Harmonischen in der Nähe seiner Resonanz(en).
Es gibt deshalb Profis, die SNTe generell für Ionenlaser nicht für geeignet halten und lieber Linearregler benutzen.

Ich hab heute noch mal eine Runde Messungen gemacht. Eine interessante Beobachtung war, daß das Rauschen im kHz-Bereich auch nur temporär auftreten kann. Die SP-168 Röhre braucht nach einer Änderung des Stromes ein paar Minuten, um sich an die neue Einstellung anzupassen. In der Zeit macht die Spannung lustige Kapriolen rauf und runter, und dabei kann temporär auch Plasmarauschen auftreten. Besonders ausgeprägt war das, während ich den Strom runtergedreht habe.
Das deckt sich mit einer Beobachtung vor ein paar Tagen. Ich hatte relativ abrupt von 15A auf 10A abgeregelt, weil ich die Röhre vor dem Abschalten noch eine Weile Idle laufen lassen wollte. Ich glaube, dabei war kurz ein Singen zu hören, ehe ich aber horchen konnte wo das herkommt war's auch schon wieder weg.
Sieht so aus, als sollte man das gläserne Zartchen lieber sachte regeln. :roll:

Auch interessant war, daß das Rauschen bei 11 und 12A am stäksten ist und bei 10A wieder etwas schwächer wird. Insgesamt bleibt es aber unter 5% vom Lichtoutput.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von undineSpektrum » Mi 09 Jul, 2014 9:26 pm

Hallo, :)

Kann es sein, dass die Gasentladung auch hier als nichtlinearer Widerstand wirkt... ?
Jedenfalls bei den He-Ne-Lasern tritt das auch auf ( und kann auch so gemessen werden ), es ist ein ähnlicher Effekt wie der, bei der Erzeugung von Kippspannungen mit einer Glimmlampe oder bei der Zündung einer Gasentladung mit Hilfe eines Glimmstarters ... da ist dann noch eine Induktivität mit im Spiel... :?:

Danach sieht mir das aus, was Du beschreibst... und was die Messungen da zeigen... die Kurve auf dem Oszi erinnert - mit etwas Phantasie - an den Van-der-Pol-Oszillator u.ä.... :wink:

Grüße,

Undine

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Do 10 Jul, 2014 1:19 pm

Ja, Leitung in Gasen ist meistens nichtlinear. Im Ionenlaser haben wir allerdings eine Bogenentladung vorliegen, im HeNe eine Glimmentladung.
Beides ist Plasma, der Unterschied ist der, daß der Bogen wesentlich von thermischen Vorgängen an den Elektroden beeinflußt wird. Glimmentadung bedeutet niedriger Strom und hohe Spannung (hauptsächlich vom "Kathodenfall" an der kalten Kathode), beim Bogen ist es hoher Strom, niedrige Spannung mit thermischer Elektronenemission aus der Kathode. Beide rauschen im Radiobereich, der Bogen natürlich mehr, weil die Elektronendichte höher ist.

Charakteristisch ist für einen Bogen i.d.R. ein kleiner positiver differentieller Widerstand (so ungefähr 1 Ohm) bei den Parametern, die das Plasma in einer normalen Ionenröhre so hat. D.H. das NT sollte schon hinreichend "steife" Regelung haben, damit Relaxationsschwingungen unterdrückt werden, denn der Widerstand der Entladung tut das gewiß nicht.
Daß ich bei meiner Röhre Anfänge von Schwingungen nur im kHz-Bereich sehen kann, mag mit den HF-Brücken im SNT und Heiztrafo zusammenhängen, die höhere Frequenzen schlicht "kurzschließen". Allerdings muß ich zugeben, daß ich von HF nicht wirklich fundiert Ahnung habe, da könnten noch ganz andere Wechselwirkungen eine Rolle spielen.

~medusa.

EDIT: PS. Eine Induktivität haben wir immer im Spiel. Ein Stromkreis durch das Plasma zurück zum NT ist eine Luftspule mit einer Windung mit reichlich vielen Amps Stromfluß. :freak:
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von undineSpektrum » Do 10 Jul, 2014 3:35 pm

Hallo zusammen... :)

@medusa:
ich beginne mit einem Zitat:
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Im Ionenlaser haben wir allerdings eine Bogenentladung vorliegen, im HeNe eine Glimmentladung.
Zitat ende...
Allerdings... diese Röhre vom He-Ne-Laser verhält sich tatsächlich eher wie eine Glimmlampe. Hier beim Ionenlaser sind ja auch keine "kalten" Kathoden mit im Spiel ... aber von denen verstehst Du viel mehr als ich... und die Betriebsspannungen sind beim Helium-Neon-Laser im Verhältnis dazu auch sehr groß... :D
Stromkreise ohne Induktivitäten gibt es in der Tat fast gar nicht... wenn ich lese was hier für Ströme fließen... :mrgreen:
Ich habe mich halt über die bekannten Muster aus dem Oszillogramm gewundert... die sehen in der Tat aus wie Berechnungen zu nichtlinearen Schwingkreisen... und dann die Bezeichnung "Plasmarauschen"dafür.
Mich würde eine Schaltungsskizze der gesamten Anordnung interessieren, obwohl Deine Bilder einiges vermuten lassen.
Die Laserröhre fasse ich dabei als nichtlinearen Widerstand auf, die Strom-Spannungs-Charakteristiken lassen sich ja vielleicht aus Deinen Messungen zu diversen Geräten "extrapolieren"... für die Glimmentladungen führt die Rechnung mit Hilfe der Kirchoffschen Gesetze (Knoten- und Machenregeln) auf eine Differentialgleichung, deren Lösungen genau solchen Verläufe ergibt, wie das Oszillogramm sie auf der linken Seite in dem oberen Bild Deines letzten Beitrages mit Fotos zeigt. :)
Das ist vielleicht auch deshalb interessant weil die praktischen Erfahrungen mit niederigen Stromstärken hier so unterschiedlich sind und wo diese jeweils liegen... Vorhersage des empfehlenswerten Mindeststromes...
Zitat anfang...
medusa hat geschrieben:Recherchen im Web bringen manchmal zum Vorschein, daß die SP-Röhren ganz offenbar ein Problem mit Plasmainstabilität bei niedrigen Strömen haben. Ältere Forenposts empfehlen nicht unter 20-25A Anodenstrom zu gehen, ein neuerer von Steve ist nicht ganz so konservativ und gibt als untere Grenze für die 070-3 Röhre 18A an.
Plasmainstabilität macht sich als "Rauschen" in der Entladung bemerkbar. Es belastet die Elektroden und die Bore, weil es in den Punkten der höchsten Amplituden zu lokalen Überhitzungen führen kann. Die Röhre wird uns nicht gleich um die Ohren fliegen, aber sie altert schneller.
Zitat ende...
Was dem Verhalten der Glimmentladung im He-Ne-Rohr nicht nur qualitativ ähnelt... nur eben bei kleineren Strömen und größeren Spannungen - es zeigt auch die typischen "Rauschfenster" bei Veränderung der Betriebsspannung ... die kritischen Parameter ( kleinste Betriebsstromstärken ohne dieses "Plasmarauschen" ) müssten sich vielleicht ähnlich wie eine Reynoldszahl bei Flüssigkeiten berechnen lassen. :wink:
Da gibt´s ja auch für jeden Rohrquerschnitt, der von einer Flüssigkeit durchströmt wird eine kritische Geschwindigkeit, wo der Strömungswiderstand stark zunimmt (Turbulenz), was in der Analogie hier dem elektrischen Stromrauschen ("elektrische Turbulenz") entspricht... :wink:
Das würde mich mal interessieren... wäre ein Fall elektrischer Turbulenz... in fast völliger Analogie zur Wasserströmung... auf diese würde die Plasmainstabilität damit zurückgeführt.
Ich meine es aus den Berichten über dieses Gerät förmlich herauszulesen...
Für die Glimmentladung findet sich die Theorie dazu mit Lösungsversuchen in: Richard H. Enns / George Mc. Guire: Nonlinear Physics for Scientists an Engineers, Birkhäuser Verlag, Boston 1997, z.B. Seiten 36/37 und 105 (Simulation) ...
Ja, Laserröhren in die Man(n)/Frau ´reinschauen kann haben - meiner Erfahrung nach - immer sehr viel erkenntniswert... :wink:

Grüße

Undine

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Do 10 Jul, 2014 8:13 pm

Ja, Laserröhren in die Man(n)/Frau ´reinschauen kann haben - meiner Erfahrung nach - immer sehr viel erkenntniswert... :wink:
Liebe Undine,
deswegen bastel ich ja auch so gerne mit den kleinen Siemens/Lasos rum... :D

Ich hatte ohnehin vor, die Strom/Spannungskurven vor und nach dem Gas-Nachschießen hier zu posten. Dann kannst Du rechnen, es ist immer spannend zu sehen wie gut Theorie und Praxis zusammengehen.
Beachte bei Deinem Ansatz aber, daß noch ein starkes axiales Magnetfeld mit im Spiel ist, das die Brennspannung deutlich beeinflußt, und ich erwarte auch, daß der Gasdruck einen Einfluß hat. Was die Sache kompliziert machen könnte, denn Ionenlaser "pumpen" ja nicht unerheblich. Sind nicht umsonst Gasrückflußkanäle dran.

~m.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Fr 11 Jul, 2014 10:32 pm

So Leute,

bin etwas müde, aber wollte trotzdem noch was schreiben. Hab heute erfolgreich Gas nachgeschossen. Meßwerte gibt es Sonntag abend, ich hab ein Kyudo-Wochenende vor mir und werde zu nix anderem kommen.

Der Magnetregler geht wieder, deshalb hab ich heute die U/I Kurve bei der Magnetfeldstärke, die auch das 265er NT liefert (später mehr dazu), bis 26A gemessen. In dem Bereich signalisierte dann die Kathode durch nicht weiter steigendes delta-T, daß sie nicht mehr so wahnsinning weit höher mochte. Spannung war immer noch unter 200V.

Ich hab dann bei 15A stabilisieren lassen und mitlerweile die Stromversorgung für das Megnetventil aufgebaut. Oben auf der Spule steht die Spannung eingestanzt, praktischerweise 240V. Unten im Bild sieht man nicht, daß ich mit dem gelben und dem schwarzen Kabel einfach nur an eine Steckdose gegangen bin. Zum Auslösen des Ventils hab ich mit dem gelben Kabel einfach den freiliegenden Kontakt am Ventilstecker angetickt. (Gelb ist die Phase, deshalb ist zur Sicherheit die rote Hülse über dem blanken Teil des Steckers, wenn das Kabel da nur liegt).
gasfill.png
Das klingt tatsächlich wie ein kleiner Abschuß. Einmal "klicken" brachte rund 3V mehr Spannung. Ich hab drei Klicks gefüllt, die Röhre könnte zwar locker nachmal dasselbe vertragen, aber ich will erstmal abwarten, ob das Ventil jetzt wieder völlig dicht sitzt. Bei 15A ist die Brennspannung jetzt von 194.7V auf 203V gestiegen.

U/I hab ich jetzt noch nicht gemessen, aber kurz mal die Leistung: 488nm hat sich nicht groß verändert, aber 514nm ist locker um 50% gestiegen.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » So 13 Jul, 2014 11:03 pm

Hallo, bin wieder da. Und hab Post-Fill gemessen.

Zuerst mal zwei Kommentare wegen der Magnetfeldstärke und den nominellen Röhrenwerten:
(1) auf Sam's Seite gibt es unter der Rubrik Argonlasernetzteile eine kurze Beschreibung von Steve zum Thema 265 Exciter. Er beschreibt die Passbank, mit der der Magnet geregelt wird und daß die Magnetspannung damit zwischen 216 und 108V geregelt werden kann. Gemessen bei mir sind das 3.6A bei 216V. Das ist also "max. Magnet" für die SP-16x Röhren.
(2) ich hab beim Surfen ein altes Verkaufsangebot einer 070-3 Röhre gefunden, bei dem ein Photo des originalen Factory Test Sheet (!!!) abgebildet war. Folgende Meßwerte standen da:
15A - 217V, 25A - 222V, 35A - 228V.
In mehreren anderen Quellen werden rund 230V bei 30A und "max. Magnet" angegeben.

Ok, hier die beiden Messungen vor dem Füllen, leider bei etwas unterschiedlichen Magnetstärken:

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 PRE-fill measure 1

I/A | U/V   | Remark
----+-------+-------------
 10 | 188.3 | 3.95A Magnet
 11 | 188.9 | (250V)
 12 | 190   |
 13 | 190.6 |
 14 | 192   |
 15 | 192.9 |
 16 | 193.7 |
 17 | 194   |
 18 | 194.2 |

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 PRE-fill measure 2

I/A | U/V   | Remark
----+-------+-------------
 15 | 194.9 | 3.6A Magnet
 16 | 195.5 | (217V)
 17 | 195.7 | 
 18 | 196.0 |
 20 | 196.2 |
 22 | 196.8 |
 24 | 198.2 |
 26 | 200   |
Und hier nochmal eine aktuelle Messung nach dem Füllen:

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 POST-fill#1 

I/A | U/V   | Remark
----+-------+-------------
 10 | 168   | 3.6A Magnet
 11 | 199   | (217V)
 13 | 200   |
 15 | 201   |
 16 | 203   |
 18 | 204   |
 20 | 204   |
 22 | 205   |
 24 | 206.5 |
 26 | 208.5 |
(@Undine: nichtlinear genug? :freak:

Ich bin auch hier wieder nicht höher als 26A gegangen, weil sich unter der hängenden Stelle der Kathode schöne blaue Strahlen ausgebildet haben. Da fühl ich mich gar nicht gut bei und fürchte, da sputtert's etwas. Insgesamt ist das Delta-T durch die Füllaktion etwas besser geworden, es kann aber gut sein, daß die Kathode schon zu fertig für höhere Ströme als 25A ist. Macht aber nix, ich bin eh kein Powerfreak.. :mrgreen:
Plasmarauschen hat jetzt eine andere Frequenz und kommt etwas breiter, von 10-13A sind es grob geschätzt 4-5kHz (aber weniger deutlich).

Ich werde ein paar Tage abwarten, ob der Druck stabil bleibt, und dann nochmal nachfüllen, um näher an die Nominalwerte zu kommen. Sollte nochmal einen Schub Grün geben. Und vielleicht das Problem mit der Kathode noch etwas lindern.

~medusa.


PS/EDIT: fast vergessen, bei 15A hab ich folgende Leistungen gemessen:
488nm: vorher 235mW, nachher 220mW
514nm: vorher 80mW, nachher 120mW.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Di 15 Jul, 2014 10:14 pm

Sooo...

Druck war stabil, deshalb hab ich nochmal Gas nachgeschossen, bis auf 210V bei 15A. Ich wollte nicht allzu hoch, denn mein SNT regagiert manchmal etwas zickig bei höheren Spannungen. Das war auch heute wieder so, prompt ist die Büchse mir bei 20A ausgegangen.

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 POST-fill#2 

I/A | U/V   | Remark
----+-------+-------------
 12 | 206   | 3.6A Magnet
 13 | 208   | (217V)
 14 | 208   |
 15 | 210   | 
 16 | 210   |
 18 | 212   | 
 20 | 213   |
Da sind die Messungen. Die Röhre fühlt sich so aber wesentlich besser, das Delta-T der Kathode bei 20A Anodenstrom ist von +2A jetzt nach dem Füllen auf +2.5A gestiegen, und von Anfängen blauer Strahlen war bei 20A auch nichts mehr zu sehen. Ich muß nochmal in Ruhe messen, wenn das NT noch nicht so ewig lang vorher an war zwecks Erreichen des Gleichgewichtes nach den jeweiligen "Klicks" Gas.

Leistung in Grün ist auch nochmal etwas gestiegen, auf 128mW bei 15A. Leistung 488nm liegt jetzt bei 400mW bei 20A. Mal sehen, was noch geht, Optik hab ich noch gar nicht angefaßt.
Die SP-168 Röhre reagiert übrigens deutlich auf das Magnetfeld, ganz anders als die ALC-909Z.

~medusa.

PS/EDIT: fast vergessen, das Leckerchen für Undine:
Plasmarauschen tritt unter 12A auf, wie schon vorher. Was ich inzwischen aber auch beobachtet habe, ist ein typisches Phänomen nichtlinearer Oszillatoren. Es traten zweimal sprunghafte Änderungen des Rauschens auf, so wie man sie auch sieht, wenn Bifurkationen in der Nähe sind. Leider kann ich das nicht dokumentieren, weil es sehr selten und nicht vorhersagbar auftritt. :wink:
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Di 15 Jul, 2014 11:29 pm

Ich hatte hier schon mal diese alte Ar- und Kr-Laserliste mit Preisen von 1984 verlinkt...
http://laserfreak.net/forum/viewtopic.php?f=24&t=54294

Der SP-168 ist auch dabei... *hust,röchel* :shock:

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von kilovolt » Mi 16 Jul, 2014 8:24 am

Der SP-168 war mit so 50000 bis 70000DM ja ein echtes Schnäppchen, was, Diane? ;-) Bei den Spottpreisen kann man ja gleich noch zwei an Lager nehmen :lol: Aber man muss einfach schon sagen, der SP168 ist beeindruckend.

Sorry, was konstruktives konnte ich jetzt leider nicht beitragen, aber die Liste hat schon was! Man sieht mal wieder, mit was wir uns eigentlich da so beschäftigen. Nur schon der Preis für einen ALC-60X ist einfach sowas von unglaublich :shock:

Gruss kilovolt
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http://www.kilovolt.ch

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Mi 16 Jul, 2014 1:08 pm

Sorry, was konstruktives konnte ich jetzt leider nicht beitragen,
Macht doch nix, ich les immer gerne einen Kommentar von Dir. Wenn nicht der Zugriffszähler wäre, würde ich manchmal denken, ich schreibe hier für mich alleine... :?

Die Spectra-Physics 168 Röhre ist schon zu meinen Lieblingen aufgestiegen (wen wundert's). Vor meinem inneren Ohr klingt immer die Filmmusik aus "Apollo 13", Du weißt, die Szene in der sie die Astronauten zu Startrampe bringen, wenn ich beginne, den Laser hochzufahren. Natürlich vollkommen manuell, umgeben von einem ganzen Cockpit von Meßinstrumenten, das ist wie bei einem guten Essen, dann hab ich mehr Zeit, das in epischer Breite zu genießen. :mrgreen:

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Mi 16 Jul, 2014 8:48 pm

Und nochmal gemessen, diesmal bis die Schmelzsicherung der Dose durch war. :freak:

Damit weiß ich jetzt, wieviel Saft ich aus einer Phase a 32A rausbekomme. *bruzzel* Bis 27A war diesmal alles schön. Ich hab den Magneten extra hochgedreht, damit die Spannung etwas runterkommt, um das SNT zu entlasten. Hat nebenbei der 488nm-Linie 10% mehr Power spendiert: 440mW bei 20A.
Die Kathode war auch happy, Delta-T ist bei 27A Anodenstrom bis auf 2.8A geklettert, und kein Zeichen von bösem Sputtern zu sehen.

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 POST-fill#2 measure 2

I/A | U/V   | Remark
----+-------+-------------
 14 | 205   | 3.8A Magnet
 16 | 207   |
 18 | 209   |
----+-------+-------------
 18 | 208   | 4.0A Magnet
 20 | 209   | 
 22 | 210   |
 24 | 211   |
 26 | 211   |
 27 | 212   |
Die absolute Powerspitze habe ich bei 26A noch gemessen, 670mW bei 488nm. Damit geht der kleine Schatz schon wieder in Richtung seiner Nominalwerte, die laut Joe bei je 900mW bei 514 und 488 bei 30A lagen. (Womit der Kopf dann ein 168-46 sein müßte? Steht leider nicht drauf.)

Einen anderen Schnappschuß habe ich vom Eingang der Bore gemacht, weil der einen Anblick bietet, den man so bei keinem anderen Lasermodell sehen kann. Leider ist das Glas vom kalten Kühlwasser etwas beschlagen. Der braune Ring ist innen an der durchscheinenden BeO-Kapillare, die hier wie eine Trompete zur Kathode zeigt. Da hat sich das Plasma schon zu schaffen gemacht. Der Eingang ist das am höchsten belastete Gebiet in einem Ionenlaser. Ich erinnere mich an einen Artikel aus einer ganz alten Ausgabe des IEEE Journal of Quantum Electronics, in dem die allerersten Versuche mit CW-Argonlasern beschrieben wurden. Die Röhre sah ganz ähnlich wie diese hier aus. hatte nur eine Bore aus Quarz. Die im Halsbereich nach 7 Sekunden (!!!) den Geist aufgegeben hatte, stand im Text. Das Photo zeigte das zu Silizium verbruzzelte Quarz in genau dem Bereich wie hier.
throat.png
Um diese Belastung zu reduzieren, wird der Eingangs- oder Halsbereich bei Plasmaröhren für Ionenlaser trompetenförmig aufgeweitet. Diese "Trompete" haben sogar Ionenlaser, die innen Kupferscheiben mit Wolframeinsätzen verwenden. Die Bohrungen an den der Kathode nächsten Scheiben weiten sich sukzessive genau so auf.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » Do 17 Jul, 2014 7:27 am

Hui,

da haste aber wieder eine Menge Daten aufgefahren,mal wieder sehr interessant zu lesen und mehr Infos als in allen 168er Threads zusammen,sowas wollen wir Gaslöter sehen :wink: :mrgreen:
Sieht so aus als wirste noch lange Spass an dem Laser haben,sollte die Kathode durchhalten,Glückwunsch :D

Mmh,steigendes Delta-T der Kathode bei höherem Fülldruck war mir neu,wie ist das zu erklären?

Gruß
Andre

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Do 17 Jul, 2014 1:41 pm

Hi Andre,

dachte mir schon, daß danach jemand fragt. :mrgreen:
Das Delta-T gibt generell den Zustand von Kathode und Gas an, es beschreibt beider Wechselwirkung. Wer es selber mißt, weiß, daß es mit steigendem Anodenstrom allmählich ansteigt. Das liegt natürlich daran, daß mehr Anodenstrom von mehr Ionen transportiert wird, die dann eben die Elektronen der Kathode wegfangen, was ja die Ursache für das Delta-T ist.
Wenn Delta-T trotz weiter steigendem Anodenstrom konstant bleibt, hat die Kathode ihre Leistungsfähigkeit erreicht. Die Elektronenproduktion wird sozusagen gerade aufgebraucht. Wenn man noch weiter geht und Delta-T wieder zu sinken beginnt, treten die oben beschriebenen blauen Strahlen auf. Dann kommen die ersten Ionen durch und schlagen ein.

Wenn der Gasdruck sinkt, verlagern sich Teile der Entladung von der Kathode weg. Die freie Weglänge der Ionen und Elektronen wird größer, die Elektronenwolke um die Kathode folglich ausgedehnter. Kollisionen zwischen Ionen und Elektronen werden seltener, d.h. es gibt auch weniger Einfänge: Delta-T wird kleiner.
Bei sehr niedrigem Druck kommt es Bildung von Elektronenstrahlen, d.h. die Elektronen fliegen ohne Kollision direkt zur Wand der Kathodenglocke. Was gar nicht gut ist, denn es heizt die Wand stark auf, mit allen üblen Folgen einer ungeplanten lokalen Überhitzung bis hin zum Leck. Nebenbei, es gibt Vakuum-Schweißgeräte, die mit Elektronenstrahlen arbeiten.

Daß der Effekt bei dieser SP-168 so gut meßbar war, liegt natürlich an dem enormen Unterdruck, in dem sie war, schließlich habe ich inzwischen ja für 15V Gas nachgefüllt. Normalerweise wird man es so weit nie kommen lassen.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Do 17 Jul, 2014 11:09 pm

Noch ein paar Messungen von heute. Ich hab mal nachgesehen, was jetzt insgesamt wieder für Leistung rauskommt. Bei 4A Magnet knackt die Kleine jetzt bei 20A wieder die 1W-Marke (Summe über alle Linien). Hach. :mrgreen:

Grün hab ich bis 22A mal gemessen, liegt dann bei 420mW. Ist doch ganz nett. Da könnte noch etwas gehen, denn ich habe gesehen, daß der anodenseitige Metallbalg des Staubschutzes zwischen Prisma und Brewster kleine Löcher hat, wahscheinlich von Materialermüdung über die langen Jahre. Vermutlich ist's deshab da drinnen staubig. Jedenfalls fallen die winzigen leuchtenden Pünktchen im Grünen doch sehr auf.

Einfluß des Magneten: Die SP-168 Röhre reagiert auf die Feldstärke. Allgemein mögen die Linien wenn, dann mehr Magnet (gut für mich, ich mag auch mehr Magnet, weil das das Plasma stärker einschnürt und die Bore schont). Die Linien 514, 496 und 488 reagieren stärker auf das Magnetfeld, die Linien 476 und 457 reagieren schwächer. Bei allen anderen war ein Effekt gar nicht meßbar oder die Linien waren insgesamt zu schwach.

~medusa.

PS. Messungen des delta-T nach der ersten Füllung (Stichwort blaue Strahlen) hab ich im Thread "Ionenlaser-Kathoden" angehängt, weil es thematisch dahin gehört.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » Fr 18 Jul, 2014 6:48 pm

Hi Medusa,

ja,kenne sie,die Blauen Strahlen.Ist eine Art Plasmaleuchten welches meist an den Kathodenhaltern beginnt und seltsamerweise genau dann wenn das Delta wieder negativ wird.
Hatte vor Monaten mal an einer Siemens 7800Z Röhre eine Messreihe gemacht,nachdem ich festgestellt habe das,das Originalnetzteil die Röhre mit 2,47V statt mit 2,25V befeuert.Wollte wissen in wie weit sich die höhere Spannung auswirkt und dabei dieses Plasmaleuchten festgestellt.Liegt so ziemlich genau in dem Bereich,in welchem die Röhren Nominell betrieben werden,Zufall??!!
Durch die Spannungsverschiebung verschiebt sich auch dieses Phänomen nach oben,so wie auch das Delta.
Hier mal eine Skizze der Messdaten:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Fr 18 Jul, 2014 10:12 pm

Ist zwar fast etwas OT hier, aber kurz:

das ist nicht nur eine Art Plasmaleuchten, sondern Argonplasma auf Kamikaze-Kurs Richtung Kathode. Es ist vergleichbar mit dem negativen Glimmlicht einer Glimmentladung. Scheint bei den Siemens-Röhren gerne von den Filamentträgern auszugehen, siehe die Bilder, die ich unter Ionenlaser-Kathoden gepostet habe.
Delta-T solltest Du nie nie nie negativ werden lassen. Wenn, dann bedeutet das, daß die Kathode durch Ionenbombardement zusätzlich geheizt wird. Da sputtert's gewaltig. Deine Röhre ist wahrscheinlich schon mächtig im Unterdruck.

Seit der 2. Füllaktion ist das blaue Glimmen bei meiner SP-168 komplett verschwunden, bis zu einem Anodenstrom von 27A.

~medusa.

PS. Achsenbeschriftung auf Deinem Diagramm fehlt. Was genau sehen wir da?
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » Sa 19 Jul, 2014 3:16 am

Ups,
also links der Kathodenstrom und unten den Anodenstrom.An dem Diagramm kann man schön erkennen,das mit steigender Kathodenspannung sich auch der Bereich verschiebt wo das Delta wieder negativ wird und ich im Zusammenhang dieser Messreihe das Plasmaleuchten entdeckt habe.Wie schon geschrieben,hat es mich interessiert was bei verschiedenen Kathodenspannungen passiert,da oh Wunder,das Originalnetzteil 2,47V an die Kathode schickt und allgemein bekannt ist das es 2,25V sein müßen.Ansonsten läuft die Röhre einwandfrei und liegt innerhalb der Specs :D

Gruß
Andre

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Sa 19 Jul, 2014 4:20 pm

Fensterputzen...! :mrgreen:

Mit geputzen Brewstern (die Spiegel und das Prisma sahen noch gut aus, hab ich deshalb gelassen) hab ich nochmal eine kleine Session gemacht. Hat sich gelohnt. Bei 20A Anodenstrom und 4A Magnet kommen jetzt in Summe 1.84W aus dem alten Mädchen raus. Daran sind 514nm Grün mit ca. 550mW und 488nm Blau mit ca. 670mW beteiligt. Sie ist noch richtig fit für ihr Alter, wenn man sie ein wenig umsorgt.
Ich frage mich allerdings auch, ob die Forschungsabteilung jener Firma, der diese SP-168 so lange gehörte, einen richtigen Plan von der Handhabung dieser Art von Laser hatte. Joe hatte es mir mitgeteilt, und ich habe auch einen mit Klebeband angebrachten Zettel auf dem Gehäuse gefunden, auf dem die maximale Leistung (bei 30A) der Linien notiert war, das waren 900mW jeweils für 514 und 488nm. Ich bin mir sicher, daß ich das jetzt toppen könnte. Wohlgemerkt, NACHDEM die Röhre schon eine hängende Kathode hat und durch längere Zeit Betrieb bei hohem Strom und massivem Unterdruck so einiges einstecken mußte. Ich darf gar nicht dran denken, daß die das Teil wirklich wegwerfen wollten.
Aber schon Sam schreibt ja, daß man früher manchmal "kaputte" Laser für wenig Geld bekommen konnte, weil das "Fachpersonal" zu blöd zum Justieren des Resonators war... :roll:

@Andre:
Ah ja, das erklärt einiges. Dann ist das eine Kathode mit 12A Heizung, so wie bei Joe's "Reinschau-Argon". Ich hab so eine alte Röhre mit querliegender Kathode auch (von Joe, wohlgemerkt), und die ist handschriftlich mit 2.07V +/-0.05V Heizspannung markiert. Kann gut sein, daß die Kathoden zu der Zeit durch das Herstellungsverfahren noch handgeklöppelte Unikate waren, die dann hinterher einzeln auf die passende Heizspannung vermessen wurden. Das würde zumindest erklären, wieso Deine so hoch und meine so niedrig liegt.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » So 20 Jul, 2014 10:32 pm

Ok, noch eine Nachlese von Kleinigkeiten:

Falls einer der Knöpfe für die Resonatorjustierung fehlt, die Achse hat 5mm. Natürlich gibt es preiswerte Potiknöpfe in vielen Größen als Ersatz, aber nur für 4mm- und 6mm-Achsen. :evil: Man kann aber zwei Lagen 0.1mm Alublech zu kurzen Streifen schneiden (geht mit der Schere) und um die Achse dengeln, dann paßt ein 6er Knopf.

Der Lichtsensor im Kopf scheint keine Solarzelle, sondern ein sehr feinfühliges Thermoelement zu sein. Man schaut innen auf eine mattschwarze Fläche. Im Schaltplan vom 265 NT wird mit dem Anzeigeinstrument in der passenden Stellung einfach der Spannungsabfall über einem 500Ohm-Poti gemessen. :roll: Poti wahrscheinlich nur deswegen, damit man die Anzeige kalibrieren kann.
Ich hab heute mal damit rumgespielt, mit 480Ohm über dem Sensor eingelötet gibt der Spannungsabfall in Millivolt mal 2 (zwei) gerade die Leistung in Milliwatt. Das ist nicht so sonderlich genau, vielleicht +/-15mW (bis 400mW getestet), aber es ist unabhängig von der Wellenlänge. Und eine ganz gute Übersichtsanzeige. Sehr nützlich zum Peaken des Resonators, weil der Sensor sehr schnell reagiert.

~medusa.
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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Do 31 Jul, 2014 9:50 pm

Und wieder ein Nachtrag... :mrgreen:

Sind so ungefähr zwei Wochen Pause gewesen, da hab ich noch mal gemessen. Zuerst: die Spannung ist nach dem Füllen nicht mehr weiter angestiegen. Ich hatte ja bis knapp 210V bei 15A Anodenstrom und 3.6A Magnet (entspricht dem "max. Magnet" im 265er Exciter) nachgefüllt. In den ersten Tagen nach dem Füllen ist das noch mal um etwa 2V gefallen und ist seitdem stabil bei 207-208V, je nachdem, wie feinfühlig ich den Magneten gerade im Griff habe. Also, grob pfeift es durch das Ventil am Gastank wohl nicht durch, alles weitere zeigen dann die nächsten Monate.

Weiterhin hab ich die 488nm-Linie mal in Abhängigkeit vom Magneten vermessen. Ich hatte ja schon mal geschrieben, daß die SP-168 sehr viel deutlicher auf den Magneten reagiert als z.B. die ALC-909Z:

Code: Alles auswählen

SP-168 tube 070-3 Magnet measure
@15A anode current, 20min warm-up

Imag/A | Ua/V  | P488/mW | Remark
-------+-------+---------+----------
  2.4  | 218   |  290    |
  2.6  | 216   |  303    |
  2.8  | 214   |  314    |
  3.0  | 212   |  324    |
  3.2  | 210   |  333    |
  3.4  | 209   |  340    |
  3.6  | 207.5 |  347    | SP265 max
  3.8  | 206   |  353    |
  4.0  | 205   |  358    | 
Eigentlich kann man noch bis 1.8A mit dem Magnetstrom runter, aber ich bin da nicht so für, weil das Plasma dann stärker die Bore angreift. Prinzipiell ist die Röhre dafür aber noch geeignet.

Das ist schon ziemlich eindrucksvoll, rund 20% Unterschied über den gemessenen Bereich. Für alle, die es interessiert, hab ich auch noch die Brennspannung dazugeschrieben. Und für die Fans der Magnetspannung gibt es eine kleine Übungsaufgabe: der Widerstand der Magnetwicklung beträgt nach dem Warmlaufen 60 Ohm. :wink:

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » Fr 01 Aug, 2014 11:13 am

Hallo Medusa,

ja,schon erstaunlich wie stark bei manchen Lasern die Leistung beim verändern des Magnetfelds steigt,dem Lexel stört es weniger.Bin ja immer noch auf der Suche nach einer ALC 909 Röhre,um mal mit einem Querschnitt der Röhre zu vergleichen in wie weit sich die Boredurchmesser unterscheiden.
Aber mal wieder klasse gemacht,Daten die wir Gaslöter sehen wollen :mrgreen:
Bin mit meinem Flexi noch nicht weiter,hab ne Dachgeschoßwohnung und da macht lasern keine Freude.Da rennen sich die Lüfter meiner Netzteile tot,schon seit fast 3 Wochen min 28°Grad hier :( :(
Spiegel für den Lexel sind durch,werd ich hier die Tage mal posten.

Gruß
Andre

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von medusa » Fr 01 Aug, 2014 12:27 pm

Spiegel für den Lexel sind durch,werd ich hier die Tage mal posten.
Oh ja bitte. Spiegelsätze hab ich nicht so viele, daß ich damit sinnvolle Vergleichsmessungen machen könnte.

Was den Gasofenbetrieb im Sommer angeht, da sind tagsüber nur voll wassergekühlte Laser angesagt. Unser Spiel/Arbeitszimmer ist nicht so groß, und obwohl wir in einem neuen und gut isolierten Haus wohnen, reicht im Sommer schon ein normaler PC, um es hier drin unangenehm warm werden zu lassen (ich sitz gerade genau hier, weil ich heute Homeoffice mache).
Luftgekühlte Laser sind daher gerade ein No-Go. Das geht im Sommer wirklich nur abends bei offenem Fenster.

Ich meine, hier is' eh schon warm, da mach' ich doch keinen 600W+ Heizlüfter an... :lol:

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Re: Die Kathedrale aus Glas

Beitrag von deepblue » Fr 01 Aug, 2014 5:52 pm

Hallo,

weil es hier am besten passt,da es auch um einen Argon Laser mit Prismenselektion geht.

Hatte in einem Nachbarthread versprochen,die Ergebnisse mit verschiedenen Spiegel meines Lexel88,zu veröffentlichen.
Gemessen bis 15A Anodenstrom,mit einer Auswahl von WL und Argonspiegeln.Einige Daten der Spiegel waren bekannt,einige aber leider auch nicht.
Interessant ist die Messreihe mit den 4,3% OC's in 4--6-- und 8m.Auch der Vergleich der beiden 1,2m WL OC's,Gleicher Radius,aber etwas andere Beschichtung.Mit steigendem Radius der Spiegel wird der Durchmesser größer aber die Divergenz kleiner,der Unterschied ist bei großen Radien aber sehr gering.
Zu guter letzt den Lexel ohne Prismenselektion mit enem 4m HR und einem WL OC aus einem Croma5,die Konfiguration mit der besten Performance.
Viel Spass beim vergleichen und Gruß an alle Gaslöter :D :D
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