4-Methylthioamphetamin oder LSD als Lasermedium

[bobolaser]

Hallo liebe Forengemeinde,

durch kürzlichen Diskussionen mit ein paar "Druffi´s" in einem Club kam zur Sprache, das 4-Methylthioamphetamin (bekannt auch als Crystal) unter UV stark fluoreszierend ist. Dabei kam ich auf die Idee, ob diese Substanz nicht auch zum Lasern angeregt werden könnten. Da aber bekanntlich dieses Zeug verboten und schwer bestraft wird - ich damit nix am Hut habe und diesbezügliche Testaufbauten so gut wie unmöglich sind kann meiner Einschätzung nach diese Frage nur theoretisch behandelt werden.
Was meint Ihr - wäre ein Crystal-Laser theoretisch möglich? Analog würde dies auch auf LSD zutreffen

.... ich glaube, das Posting hätte besser in die Rubrik "Laserphysik" gepaßt - ggf. bitte durch den aktiven Moderator zu verschieben, bevor noch jemand wirklich auf einen Selbstbau kommt.

[Dr.Ulli]

Ein "Spezi" von Coherent meinte mal, man könne fast alles zum Lasern bringen....sogar Bier...
Ob das ins Laserphysik-Forum sollte???? Eigentlich sollte man den Post löschen, damit nicht irgendwer auf die Idee kommt, wir hätten sowas nötig (...sooooo schöne bunte Farben....)....

[VDX]

... oder die Folgewirkungen, wenn ein Farbstoff-Reservoir überhitzt, platzt, und der Inhalt z.B. in einer voll besetzten Disco in die Raumluft verdampft

Viktor

[ChrisTall]

... oder die Folgewirkungen, wenn ein Farbstoff-Reservoir überhitzt, platzt, und der Inhalt z.B. in einer voll besetzten Disco in die Raumluft verdampft

*Plattencase überprüf ob genug ungespielte Musik vorhanden ist*
Das wird dann wohl noch etwas dauern bis zur Afterhour...

[goamarty]

Tonic-Water fluoresziert ja durch das Chinin auch sehr schön. Damit wären zumindest Experimente möglich, ohne der Gefahr Disco-Besucher mit verbotenen Substanzen zu kontaminieren. Bei "Crystal" dachte ich immer, es ist eine ähnliche Substanz ohne "thio" im Namen gemeint. Dem LSD sagt man eine geringe Stabilität unter UV-Licht und Wärme nach. Selbst wenn es fluoresziert, wäre es da ein schlechter Laserfarbstoff.
Hat schon jemand Tonic-Water (oder Chinin) zum Lasern gebracht?

[VDX]

... ich habe noch einiges an Fluorescein da - gibt's da Erfahrungen mit Laseranwendungen außer Sichtbarmachung von UV-Lasern in Wasser?

Ich habe gerade ein paar LED's mit 9W@405nm mit etwa 5x5mm Absrtahlfläche bekommen und in ebay zwei Stück mit 1W@380nm bestellt ... wäre doch evtl. mal interessant, UV-LED's als Pumpen zu verwenden

Viktor

[Dr.Ulli]

... wäre doch evtl. mal interessant, UV-LED's als Pumpen zu verwenden

Auf jeden Fall...berichte bitte!

[floh]

Na dann aber bitte mit einer LZP-00UA00 von Ledengin... 90W Strom rein, bis zu 12W@400nm raus. Die Wärme ist allerdings dein Problem... hehehe...
Ok, die LED ist nicht ganz billig aber muss mächtig Schmackes haben! Ich habe hier eine Neutralweisse mit "nur" 10W einer verwandten Serie (LZ4) und die macht schon mächtigst hell. Die Wärme ist aber schon hier nicht ohne und braucht einen ausreichend dimensionierten Kühlkörper damit der Emitter nicht abfackelt.

http://www.ledengin.com/files/products/ ... 00UA00.pdf

[VDX]

... die 9W@405nm-LED's (4.2V, 21A) haben schon einen Wasserkühlungsanschluss:

9W@405nm.jpg

... die 1W@380nm sind 'Batwing'-LEDs, für die ein Alugehäuse als Kühlung reicht:

380nm-uvled.jpg

Fürs Pumpen oder Nachbeahandlung von 'frischen' Objekten aus dem SLA-Drucker sind die 405nm-LED's besser geeignet ... mit dem 'Einzelemitter' sind die 380nm-LED's aber eventuell als Punktlichtquelle für 'grobes' bzw. großvolumiges/schnelles SLA-Drucken geeignet

Zum UV-Pumpen von Lasern - hat evtl. jemand etwas in der Richtung da, was er ausprobieren möchte?

Bevor ich mir was neues in der Richtung aufbaue, beschäftige ich mich erstmal mit den noch laufenden Projekten bezüglich SLA-Drucker und Mikro-Lasersintern ...

Viktor

[bobolaser]

Genau das fasziniert mich dato an Farbstofflaser oder ähnlichem? Gibt´s eigentlich Tabellen, was lasern könnte, kann oder wird soetwas experimentell erforscht? Würde mich mal interessieren. Ich habe mich auch mal paar Jahre lang mit dem Züchten von Kristallen beschäftigt und dabei so einige interessante und vielleicht auch laserfähige Steinchen geschaffen. Kennt Ihr schon folgende Seite: http://www.crystalgrowing.com/alte-version/index_d.htm und auch der online-Simulator: http://www.crystalgrowing.com/alte-version/index_d.htm
Problem meiner seits ist dann halt mal meist der Schnitt und das polieren. Dato wächst ein KDP - woher die Sättigungslösung stammt;...ich poste dies die Tage mal in einem anderen Thread. Ist ja auch nicht als Lasermedium gedacht, sondern als NLO-Medium.

[goamarty]

Ich mußte doch noch etwas über die ursprüngliche Frage nachdenken (gehört aber eigentlich schon fast ins Off-Topic):
Aufgrund der beschriebenen Instabilität wäre es also nicht zielführend, die Substanz mit hochenergetischem UV-Licht zu bestrahlen. Das wäre geradezu Mißbrauch im engeren Sinne und würde von aboluter Respektlosigkeit gegenüber Dr. Hoffmann's Entdeckung zeugen.

Deshalb schlage ich hier eine deutlich geeignetere Versuchsanordnung vor, welche ausserordentliche Effekte erwarten lässt:
Die Substanz muß (in stark verdünnter Lösung) umgewälzt werden und zwar in engen Kapillargefässen. Weiters muß sie durch eine Linse und einen Glaskörper mit multispektralen niederenergetischen Laserimpulsen bestrahlt werden ("unkonventionelles optisches Pumpen"). Dies sollte für beste Ergebnisse mit hochwertigen, analog modulierbaren Lasergeräten mit schnellen, leistungsfähigen Ablenkeinheiten geschehen um eine kontrollierte und effektive Bestrahlung sicherzustellen.
Durch zusätzliche Anwendung von rhythmisch gepulsten akustischen Wellen im Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz, am besten elektronisch erzeugt und verstärkt, lässt sich die Umwälzung noch optimieren.
Bei dieser Anordnung sind intensive Laser- und Farbeffekte zu erwarten.
Falls während des Experimentes zuviel Lösungsmittel verdunstet, ist dies selbstverständlich zu ersetzen, um die Konzentration der Lösung nicht zu hoch werden lassen. Wenn die Viskosität zu stark ansteigt, dann kann die Umwälzung abrupt zum Stillstand kommen, was einen sofortigen Abbruch des Experimentes bedingt. Nach der Theorie ist hierzu auch die Verwendung von Ethanollösungen geringer bis mittlerer Konzentration vielversprechend. Ein zu starker Anstieg der Gesamt-Ethanolkonzentration ist allerdings zu vermeiden, 1000ppm sind als absolutes Limit zu sehen.

[medusa]

@VDX
Fluorescein kann man mit N2-Lasern pumpen. Lasert grüner, aber nicht so stark wie Rhodamin 6G.

@goamarty
Wie steht es eigentlich bei Deinem Experiment mit der objektiven Trennung von Experimentator und Experiment?

~medusa.

[VDX]

Hi Medusa,

warum N2-laser? - ist's die Pulsleistung oder das 337nm-UV?

Viktor

[goamarty]

Hallo Medusa,
Gerade im Bereich der Quantenphysik, zu der ja die Laserphysik auch gehört, sind Rückwirkungen des Beobachtungsvorganges auf das Experiment ja grunsätzlich nicht zu vermeiden. Das erswchwert ja oft die Gewinnung objektiver Daten. Der Experimentator (oder ein entsprechendes Team aus *J ) sollte natürlich auch Frequenz und Intensität, sowohl, der akustischen Wellen, als auch der Laserbestrahlung dem Fortgang des Experimentes laufend anpassen. Weiters sollten der oder die Experimentatoren darauf achten, nicht versehentlich selbst Lösungsmittelgemische zu inkorporieren, aber das ist ja im Laborbetrieb allgemein wichtig.

Martin

[bobolaser]

Was meint Ihr eigentlich zu dem Gedanken, Halophosphat oder Tri-Phosphor als Lasermedium zu verwenden, bzw. mal zu testen. Oder was versteht man unter Fünfbanden-Leuchtstoffen? Bin auf genannte Medien gestießen, als ich mir Gedanken über LS-Röhren machte

[StarryEyed]

Hey,

Selbst wenn einer dieser Stoffe auch noch so gut als Lasermedium funktionieren würde, wäre immer noch das winzige Problemchen mit dem BtmG

@Martin: Genau!

My2Cents

[medusa]

@VDX
N2-Laser machen schön kurze Pulse (~5ns) mit hoher Peakleistung (mehrere hundert kW selbst bei Amateuraufbauten). 337nm liegt zufällig auch da, wie viele organische Farbstoffe gut absorbieren.
Kurze Pulse sind bei Farbstoffen wichtig, damit der metastabile Triplettzustand der Moleküle nicht das Lasern unterdrückt.

@goamarty
"Dark Side of the Moon" von Pink Floyd - für die Experimentatoren der ganz alten Schule, die Timothy Leary noch persönlich kannten. Eignet sich sicher auch gut zur Kombination mit sehr spacigem "Pumplicht"

~medusa.

[VDX]

... hmmm, Okay ... mal sehen, wann ich etwas weniger um die Ohren habe, um mir noch einen Stickstofflaser aufzubauen

Viktor