HF-Anregung von Gaslasern

Betrieb, Bau und Modifikation von Gaslasern.

Moderator: mikesupi

Antworten
tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von tud » Do 23 Mai, 2013 8:46 pm

Hallo zusammen!

Ich arbeite seit geraumer Zeit mit Niederdruckplasmen, welche via HF-Einkopplung betrieben werden.
Nun habe ich schon gelesen, dass gewisse Laser auch so betrieben werden.
Für mich liegt der Vorteil auf der Hand, dass die Elektroden außerhalb des Glastubus liegen (eine Variante) und so eine Alterung der Röhre fast ausgeschlossen ist.

Wo liegt denn der Vorteil der "regulären" Methode und warum hat sich das so bewährt?

Wäre super, wenn mir da jemand auf die Sprünge helfen könnte :-)

Besten Dank schon mal!

Benutzeravatar
medusa
Beiträge: 1012
Registriert: Sa 26 Feb, 2011 11:26 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Eigenbau N2, Ne, DPSS
ALC60X, LGK7812, ILT5490, ALC909D, ALC909Z, Omnichrome643
Omnichrome 56X
China CO2
LGK 7626
und die übliche Handvoll kleine HeNe und Dioden...
Wohnort: Köln

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von medusa » Fr 24 Mai, 2013 12:52 pm

Hi,

ich kenne zwei Beispiele von HF-Anregung bei normalen Gaslasern. Bei CO2-Lasern wird das bei bestimmten Modellen gemacht, weil eine Gleichstromentladung in N2/CO2 Gemischen nicht so stabil ist wie in anderen Gasen (z.B. HeNe). Abschirmung und Netzteil sind natürlich nicht ganz billig, wird man also nicht in den China-Graviergeräten finden. :wink:

Bei Ar-Lasern hat man in der Anfangszeit in der Tat HF-Anregung gemacht. Das war sehr cool, weil man die ringförmige Röhre gleich als Sekundärwicklung an einer HF-Primärspule verwenden konnte, und der Gasrückfluß war auf diese Weise auch automatisch gesichert. Und es gab keine Probleme mit der Erosion von Elektroden.
Leider ergab sich ein klitzekleines Problem damit, daß durch die HF-Einstreuung in die Brewster-Röhrchen das Plasma langsam aber sicher die Fenster annagte und so im Laufe einger Zeit in Zerstreuungslinsen verwandelte. Nicht gut für die Resonatorgeometrie. :roll:
(Quelle: William Bridges, "Ion Lasers - the early years")

~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

Benutzeravatar
Eu1eOne
Beiträge: 575
Registriert: So 27 Sep, 2009 10:32 pm
Do you already have Laser-Equipment?: 1,5W 592nm Faserlaser
1,0W 660nm Laserquantum DPSS
30mW 555nm Faserlaser
Jenlas D2.3 532nm 3W
Coherent Innova Star C ArKr an Lightforce DLP 4500 + 8 Kanal AA PCAOM
Coherent Innova Star mit 6 Linien HIgh Power Optiken
Cohernet I90 488nm Single Line Optiken
Coherent Enterprise 2 ArKr mit Laserpure 5
Spectra Physics Chroma 5 LA-LD
Spectra Physics SP168 Colorshot
Laserphysics Reliant 300WC + 8 Kanal AA PCAOM
Omnichrome 643 ArKr mit Weißlichtoptik
ALC 60X und diverse luftgekühlte argons
Laseranimation Sollinger Accurate
CT6210H mit Medialas Microamp 2,2x CT6210H mit CT678xxx
Lightline Laserbank mit 2 x G120D + 2 x Fiberunit mit G120D
Easylase, Easylase 2, Netlase, Riya 3in1, LDS 2010, Dynamics, Phoennix 4 Pro Plus
Keydesk 2, Keydesk 3+, Vidal 2, Vidal 3
LD2000, Pangolin Beyond Advanced
Lasermedia ZAP, Lasermedia Level 2
Lasergraph DSP Compact
Ophir 20C-A-1-Y
3W RGB 1,2W 637/640/658er 1,6W 532nm, 1W 445nm (mit 2 x 500mW Orginal Nichia) mit EMS8000
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von Eu1eOne » Fr 24 Mai, 2013 2:11 pm

ein cohernet cw diamond macht das so da ist der hf teriber direkt neben der röhre verbaut reinstes voodoo der elektroonik part dadrine habe mal nen photo davon gesehen
Coherent Innova Star C LD-R ArKr @ 3,8W an Lightforce DLP 4500 + 8 Kanal AA PCAOM
Spectra Physics Chroma 5 ArKr, Reliant 300WC , Omnichrome 643 ArKr (RGB Highpower Optiken)
637nmm + 658nm @ 1,3W 532nm 1,6W 445nm @ 1W ( 2x 500er Orginal Nichia) CT6210

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von tud » Fr 24 Mai, 2013 4:00 pm

Hey, vielen Dank für die Infos!
Das stimmt mich optimistisch, mit einer solchen Anordnung etwas zu experimentieren.
HF Equipment ist soweit vorhanden.

Medusa, Du sagtest, dass die Brewsterfenster dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, warum ist das bei der "konventionellen" Methodik nicht der Fall?

Allerbesten Dank schonmal!

Benutzeravatar
medusa
Beiträge: 1012
Registriert: Sa 26 Feb, 2011 11:26 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Eigenbau N2, Ne, DPSS
ALC60X, LGK7812, ILT5490, ALC909D, ALC909Z, Omnichrome643
Omnichrome 56X
China CO2
LGK 7626
und die übliche Handvoll kleine HeNe und Dioden...
Wohnort: Köln

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von medusa » Fr 24 Mai, 2013 4:33 pm

Na, beim CO2 Laser: Stromstärke in der Entladung so 20mA,
beim Ar+ Laser diverse Amps...

Bei DC-Anregung hast Du eigentlich kein Glimmen in den Brewster-Rohren, weil das elektrische Feld i.w. von der Anode zur Kathode läuft. Ionen kommen nur in kleiner Zahl in die Nähe der Fenster.
HF streut sehr stark in alles in der Nähe rein, zentimeterweit auch in die Röhrchen. Felder überall, da glimmt's dann auch fleißig an den Fenstern. Solltest Du eigentlich besser als ich wissen...

~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von tud » Fr 24 Mai, 2013 9:10 pm

Das ist alles eine Frage der Geometrie, Gasdruck und Elektrodenanordnung... aber prinzipiell hast Du schon recht, dass die DC-Entladung wohl etwas präziser in dieser Hinsicht ist.

Nun stellt sich mir jedoch die Frage (noch eine :roll:), wenn nicht die ganze Strecke zwischen den Fenstern angeregt ist, reduziert dann nicht dieser "tote" Raum die Leistung durch Reabsorption?!?

Ich weiß, Fragen über Fragen.... aber Tausend Dank dafür :)

Benutzeravatar
medusa
Beiträge: 1012
Registriert: Sa 26 Feb, 2011 11:26 pm
Do you already have Laser-Equipment?: Eigenbau N2, Ne, DPSS
ALC60X, LGK7812, ILT5490, ALC909D, ALC909Z, Omnichrome643
Omnichrome 56X
China CO2
LGK 7626
und die übliche Handvoll kleine HeNe und Dioden...
Wohnort: Köln

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von medusa » Fr 24 Mai, 2013 9:47 pm

Das hängt von der Energieverteilung der Ionen und der Besetzung der verschiedenen Zustände ab. Der gesamte Ionenstrom muß durch die Kapillare hindurch, deshalb ist die Stromdichte dort so hoch, daß rund 1% aller Argonatome ionisiert sind.
Außerhalb der Kapillare ist die Stromdichte rein geometrisch um Größenordnungen geringer. Deshalb gibt es viel weniger Ionisationsgrad, und noch weniger der Ionen befinden sich im unteren Laserniveau (das bei Argon auch nicht gleich dem Grundterm des Ions ist), aus dem sie die Laserstrahlung auch absorbieren könnten.

Um Ar+ in die Inversion zu treiben, sind Stromdichten von mehreren hundert Ampere pro Quadratzentimeter notwendig, je nach Ausführung der Röhre und Wellenlänge der Linie.

~medusa.
Wir sind Sternenstaub, buchstäblich... jedes einzelne Atom schwerer als Wasserstoff und Helium in unseren Körpern ist im Fusionsfeuer im Herzen eines Sterns geschmiedet worden.
Vielleicht lieben wir deshalb das Licht so sehr.

tud
Beiträge: 53
Registriert: Do 24 Mai, 2007 3:35 pm

Re: HF-Anregung von Gaslasern

Beitrag von tud » Sa 25 Mai, 2013 8:03 am

Besten Dank für die Infos! :D

Antworten

Zurück zu „Gaslaser“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast