Brockwitzer hat geschrieben:laut Spezifikation hat der 370 mW rot (ich hoffe mal zwei single Mode über polcube), 600 grün und 1000 blau. Hier muss ich aber auch soviel grün rausnehmen das der Laser dann schon anfängt zu stottern. Das ist schon fast ttl.
Also da kann etwas nicht stimmen. Selbst wenn Du auf 30% der Leistung gehst, sollte sich eine Farbe noch hinreichend modulieren lassen. Wenn Du so weit herunter musst, dass der Laser schon an die Stotterschwelle kommt, dann ist vielleicht etwas kaputt.
Hast Du das Rot mal gemessen? Vielleicht ist es viel weniger als angegeben.
Brockwitzer hat geschrieben:
Ich habs heute auch noch mal mit dem RGB Testbild versucht wie im Handbuch beschrieben, ich bekomm die Farben auch so halbwegs hin aber keinen Helligkeitsverlauf wie erwartet. Ich werde heute Abend oder morgen mal fotografieren wie es aktuell aussieht, dann können wir ja nochmal schnacken.
Du meinst das hier?
RGBTestbild.jpg
Das Testbild hatte ich seinerzeit extra gemacht.
Genau für den von Dir beschriebenen Helligkeitsverlauf benötigt man die Gammakurven. Allerdings ist es bei heutigen Diodenlasern nur noch eine sehr kleine Korrektur nötig.
Erstmal sollte mit RESET alles auf Linear gesetzt werden.
Dann wird mit Min/Max die Schwelle und die Maximalstärke eingestellt. Die Schwelle erkennt man dann, wenn geblankte Linien (z.B. die "B"-Linie) eine Farbe annehmen. idealerweise sollten die sichtbaren Linien nicht ganz bis ans rechte Ende sichtbar sein.
Um die Schwelle einzustellen, geht man am besten hin un stellt INTENSITY Gesamt auf ca 1 oder 2.
Dann MIN jeweils so hoch dass der jeweilige Laser gerade noch nicht die geblankten Linien zeigt.
Das weisse Quadrat wird nun eine komische Farbe zeigen und auch die einzelnen Farblinien sind gestuft und ungleich.
Mit MAX kann man nun so einstellen, dass das Quadrat möglichst nah am Weiss ist. Aber nicht soweit heruntergehen dass die jeweilige Farbe ausgeht! Keine Rücksicht auf die einzelnen Farbbalken!
Jetzt ich sicher noch eine Verfärbung da. Diese kann nun mit Gamma leicht nachkorrigiert werden.
Ein leichter Bauch nach oben heisst, dass die Laser unten etwas stärker kommen. Es ist also besser, die fehlenden Farben mit einem Bauch nach oben (Gamma kleiner 1) nachzustellen, als die Überschussfarbe mit einem Bauch nach unten abzuschwächen (Gamma größer 1). Denn diese Farbe wird dann ausgehen und zu spät kommen. Beim Ein- oder Ausfaden wird diese daher ab einem gewissen Punkt fehlen. Für ein Fading ist es aber wichtig dass bis zuletzt alle Farben dableiben.
Auf die einzelnen Farblinien muss zunächst nicht geachtet werden. Diese werden sehr gestuft und eventuell falsch sein. Aber wir arbeiten hier bei 2% Gesamthelligkeit, also am ganz unteren Ende der Skala.
Dreht man nun die INTENSITY hoch, wird man sehen, dass ab ca. 10% alle Farben schön herauskommen und bis an den rechten Rand gehen..
Nach oben hin wird sich das Weiss kaum mehr verschieben, denn das Auge nimmt bei so hoher Leistung keinen Unterschied mehr wahr.
Prinzipiell kann damit schon der Abgleich beendet werden.
Eine stützpunktorientierte Einstellung wie bei anderer Software ist total überflüssig. Sie macht das ganze nur noch komplizierter, denn "Zickzack-Verläufe" gibt es nicht. Bei dem Beyond-Beispiel ist als Ergebnis auch nur eine normale Kurve zu sehen.
Heutzutage gilt bei den DIODENLASERN:
Diese arbeiten leistungslinear, d.h. deren Ausgangsleistung steht proportional zum Strom, also dem Steuersignal!
Man muss also zunächst einmal keine Unlinearitäten der Leistung (nicht Helligkeit!!!) mehr korrigieren!
Was wir mit dem Gamma gemacht haben, bezieht sich in erster Linie auf das untere Ende der Skala, also wie schnell die Laser "kommen".
Um den gesamten Helligkeitsverlauf aller Farben dem Auge nachzuempfinden, also dass bei halber Leistung auch eine wirkliche "Abdunklung" zu bemerken ist, sollte man nun das "Intensity-Gamma" einstellen.
Bei meiner Dynamics-Version ist mir da gerade ein Bug aufgefallen. Der Regler reagiert nicht.
Dieser Gamma sollte normalerweise übergeordnet mit allen Kanälen verrechnet werden (nach dem Einzelfarben-Abgleich)
und somit die gesamte Helligkeitskurve d.h. den Dynamikbereich zwischen hell und dunkel angeben.
Daher macht diese Kurve normalerweise einen Bogen nach unten. Also die Mitte des Steuersignals ergibt viel weniger als die halbe Leistung, so dass das Auge eine "halbe Helligkeit" erkennt.
Ganz heikel ist der besagte Schwellstrom MIN. Wenn der nicht passt, dann geht der eine oder andere Laser zu früh an.
Leider ist der extrem temperaturabhängig. Ist der Laser schlecht temperaturstabilisiert, wird Dir der MIN-Wert ständig davonlaufen.
Einen guten Projektor kann man so abgleichen dass er bei einer herutergedrehten Helligkeit bis auf 1% noch einigermaßen dunkles "Weiss" macht. Das reicht für Show, um bei Fading keine Farbenveschiebungen zu bekommen.
Sollte sich nach oben, also am Leistungsmaximum eine leichte Verschiebung ergeben, ist das weniger schlimm, denn wie gesagt erkennt das Auge bei blendender Leistung eh kein "Weiss" mehr.
Daheim stelle ich nur mit Min/Max-Einstellungen RGB-Diodenmodule von 0,4% - 100% der Leistung auf 256 Graustufen vollständig linear ein! Das ist mit heutigen Laserdioden kein Problem, sofern diese exakt temperaturgeregelt sind.
Eine bescheidene Temperaturregelung beeinflusst extrem den Schwellwert MIN und kann dann die Farben bei ganz schwacher Helligkeit extrem verschieben. Da hat man dann verloren.
Überhaupt sollte man sich ein Testbild eher bei halber oder weniger Helligkeit anschauen. Bei hoher Leistung wird das Auge so geblendet, dass eine Differenzierung der Farben unmöglich wird.
Hört sich jetzt alles furchtbar kompliziert an, ist aber mit ein paarmal Herumspielen keine große Sache.
Einen Farbabgleich schafft man in Dynamics mit etwas Übung in 5-10 Minuten.
Leider haben viele Leute den Sinn dieses Testbildes nie begriffen. Selbst die Leute, denen ich es früher auf Treffen gezeigt hatte, nehmen irgendwelche 08/15 Bilder zum Einstellen.
Sorry, aber mit einem weissen Testbild, wo ein rotes T, ein grünes O und ein blaues P drinstehen, kann kein Mensch Farben einstellen!:evil:
Und da dann die daraus folgende Meinung aufkam, der Farbabgleich sei schwer, lässt man es gleich sein.
Wenn natürlich die Lasertreiber derart grottig schlecht sind oder der Projektor kaputt, kann man auch mit dem besten Verfahren keinen Abgleich schaffen.
Vielleicht sollte ich doch mal eine ausführliche Anleitung mit Beispielen schreiben. Aber aus Erfahrung hat das bisher niemanden interessiert.
Hatschi hat geschrieben:Weißabgleich? Ist ja nur ein Überbegriff. Ohne genaue Kelvindefinition also nicht wirklich sinnvoll.
Ich bin auch immer wieder überrascht, was manche Leute so auf Treffen als "Weiss" bezeichnen.
Gruß
Joachim