Facharbeit: Erstellung eines Hologramms

Alles rund um die Holographie.

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holo
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Facharbeit: Erstellung eines Hologramms

Beitrag von holo » Do 25 Okt, 2007 7:42 pm

Hallo!
Für mich ist jetzt die Zeit gekommen, meine Facharbeit zu schreiben. Ich habe mich für das Thema „Erstellung eines Hologramms“ entschieden.
Ich hatte vorher keinerlei Vorkenntnisse, habe mich jetzt aber schon ganz gut eingelesen – denke ich zumindest ^^
Ich möchte den finanziellen Rahmen möglichst eng halten, weshalb ich so viele Materialien wie möglich aus meiner Schule verwenden möchte...
Ich habe mich für ein Einstrahl-Reflexions-Hologramm entschieden, um es auch bei Tageslicht betrachten zu können ;-).

Jetzt habe ich aber einige Fragen zu den Materialien:
1) der Schullaser (Helium-Neon) hat nur 1mW, empfohlen sind aber 5mW – geht das trotzdem?
2) um keinen Tisch bauen zu müssen, habe ich mir einen Tisch ausgesucht, der von sich aus schwingungsgedämpft ist, aber leider nur 40cm x 40cm groß ist. Wenn ich den Laser diagonal über den Tisch verlaufen lasse, hätte ich 50cm für meinen Versuchsaufbau. – das sollte doch an sich reichen?
3) ich konnte keine gute Streulinse finden (-50mm) weshalb ich zu einer Sammellinse greifen werde (+4mm) – bei dem kleinen Tisch bekomme ich dann aber nur einen ~ 5cm großen kreis auf die Platte – gibt es irgendwelche Probleme mit so kleinen Objekten wie z.B. einem Würfel? – oder soll ich lieber 2 linsen „in Reihe“ schalten, um mehr Fläche zu haben???
Ach so fast hätte ich’s vergessen: ich habe eine Linse aus einem CD-Laufwerk, die mir noch besser erscheint ^^...
4) Kann man als Grünlicht-Beleuchtung eine herkömmliche grüne „Partybirne“ nehmen???
5) Welcher Film ist gut, aber auch nicht so teuer und lässt sich leicht beschaffen?
6) Zum Entwickeln kann man (so habe ich zumindest gehört) einen normalen Foto-Entwickler nehmen?
7) Als Stoppbad wollte ich verdünnte Essigsäure, als Bleichbad ein Kalium-Schwefelsäure-Gemisch und als Netzbad verdünntes Spüli nehmen -> gibt es da irgendwelche Verbesserungsvorschläge, die nicht viel teurer sind???
Mit freundlichen Grüßen H. Schröder

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gopher
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Beitrag von gopher » Fr 26 Okt, 2007 8:26 am

Also ich hab zwar bisher noch keine Holografie gemacht aber ich weis ganz sicher dass man als "Grünlichtlampe" keine Partybirne benutzen kann. Mit Grünlicht ist eine grüne Dunkelkammerleuchte gemeint.

Grüße: Walter

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floh
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Beitrag von floh » Fr 26 Okt, 2007 9:43 am

1) der Schullaser (Helium-Neon) hat nur 1mW, empfohlen sind aber 5mW – geht das trotzdem?
passt, braucht einfach längere Belichtungszeit (die musst du vermutlich eh experimentell ermitteln)

2) um keinen Tisch bauen zu müssen, habe ich mir einen Tisch ausgesucht, der von sich aus schwingungsgedämpft ist, aber leider nur 40cm x 40cm groß ist. Wenn ich den Laser diagonal über den Tisch verlaufen lasse, hätte ich 50cm für meinen Versuchsaufbau. – das sollte doch an sich reichen?
Ich hab mal auf einem Billardtisch Hologramme gemacht...
Wenn du eine Linse auftreiben kannst die genügend kleine Brennweite hat, geht das. Ansonsten einfach mit einem Oberflächenspiegel (in der Schule beim Overheadprojektor abbbauen *ggg*) etwas verlängern.


3) ich konnte keine gute Streulinse finden (-50mm) weshalb ich zu einer Sammellinse greifen werde (+4mm) – bei dem kleinen Tisch bekomme ich dann aber nur einen ~ 5cm großen kreis auf die Platte – gibt es irgendwelche Probleme mit so kleinen Objekten wie z.B. einem Würfel? – oder soll ich lieber 2 linsen „in Reihe“ schalten, um mehr Fläche zu haben???
Ach so fast hätte ich’s vergessen: ich habe eine Linse aus einem CD-Laufwerk, die mir noch besser erscheint ^^...
CD-Linse geht für erste Versuche. Und sonst eben das mit dem Spiegel.

4) Kann man als Grünlicht-Beleuchtung eine herkömmliche grüne „Partybirne“ nehmen???
Nein, nimm zwei bis drei Lagen grüne "Windradfolie" um eine 7W Energiesparlampe oder eine Hand voll grüne LEDs. über eine CD oder DVD (als Diffraktionsgrating) betrachtet darf kein rot und orange sichtbar sein.

5) Welcher Film ist gut, aber auch nicht so teuer und lässt sich leicht beschaffen?
Slavich PFG-01, gibts aber nur in 50-er Packungen. Vielleicht als Sample auch weniger.

6) Zum Entwickeln kann man (so habe ich zumindest gehört) einen normalen Foto-Entwickler nehmen?
Dokumol eignet sich, gibt aber nur mässig helle Hologramme. Besser ist die CW-C2 Mischung oder etwas mit Metol oder Pyrogallol. Muss man aber alles selber mixen.

7) Als Stoppbad wollte ich verdünnte Essigsäure, als Bleichbad ein Kalium-Schwefelsäure-Gemisch und als Netzbad verdünntes Spüli nehmen -> gibt es da irgendwelche Verbesserungsvorschläge, die nicht viel teurer sind???
Stoppbad: Billigster, heller Essig aus dem Supermarkt, unverdünnt.
Bleichbad: Kaliumdichromat mit H2SO4 oder JD-3 Mischung.
Netzmittel: 2 Tropfen Spülmittel passt. Geht Anfangs auch ohne das Bad.

Leider ist aus deinem Profil nicht ersichtlich wo du her bist. Solltest du in der Nähe der Schweiz sein oder in der nächsten Zeit mal in die Schweiz kommen, gibts da viele interessante Möglichkeiten. Material ist alles Vorhanden und könnte gegen einen fairen Unkostenbeitrag genutzt werden.

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Dr.Ulli
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Beitrag von Dr.Ulli » Fr 26 Okt, 2007 12:47 pm

Für die Aufweitung des Lasers würde ich keine normale Linse empfehlen, da man dann sehr starkes Moiree-Muster auf den Holos hat. Besser ist ein Mikroskopobjektiv mit einem "Raumfilter" dahinter. Das ist einfach nur eine kleine Lochblende, die ca. 30-50 Mikrometer Durchmesser hat. Kann man sich für den Anfang selber in eine glatte Alufolie mit einer feinen Nadel "pieksen". Das Loch dann von hinten mit dem Laser beleuchten und mit einer Linse oder dem Objektiv an der Wand abbilden, um die Qualität und Größe des Lochs bestimmen zu können. Dieser "Raumfilter" muss dann in den Brennpunkt des Mikroskopobjektivs (ich hab immer ein 40x genommen) gebracht werden. Dafür sollten in der Schule wohl die Mittel da sein. Vorteil des Objektivs ist auch, dass man auf relativ kurzer Strecke den Laser schon ordentlich aufgeweitet hat. Dei einen "Denisjuk"-Aufbau, wie du es ja vorhast, ist das mit dem Tisch nicht so problematisch - einen nicht ganz aufgeblasenen Reifen unter dem Aufbau reicht als Schwingungsdämpfung gegen äußere Einflüsse. Am besten kann man Holos im Keller machen - nicht in höheren Stockwerken.

Als Dunkelkammerbeleuchtung hat sich bei mir die grüne Glimmlampe aus einem kleinen "Nachtlicht" gut bewährt. :wink:

Und: Immer Geduld haben! Es geht hier um 20stel Wellenlängen! Daher nach dem Einbringen des Films in den Aufbau lange genug warten! (ca. 15min bei deinem Format von ca. 10x10cm - besser länger!) Die Wärme der Finger verursacht eine Ausdehnung des Fims - der muss sich dann erstmal wieder beruhigen!

(Edit:)Achso: Noch´n Tipp: Schreibe mal eine PM an "AlterLehrer" - der hat sowas mit 1mW in der Schule gemacht und kann dir bestimmt einiges an Hilfestellung geben - falls noch nötig.

Hoffe damit etwas Hilfe geben zu können!
Good Luck und vieeeeeeel Geduld!!!!
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Beitrag von holo » Fr 26 Okt, 2007 5:02 pm

vielen dank für die schnelle Hilfe!

besonders dir, floh für die genauen Antworten auf meine Fragen ^^ - natürlich auch dir dr.ulli für weitere Verbesserungen, doch beim ersten versuch werde ich ohne raumfilter arbeiten, sonst kann ich in meiner Facharbeit ja keine Probleme mehr bearbeiten ;-)

jetzt stehe ich nur noch vor dem Problem, den Film/Entwickler zu kaufen:
auf www.slavich.com finde ich nirgends einen funktionierenden Button "kaufen"...
und zum dokumol: ich denke die 0,1 l flasche ist zu wenig ... doch finde ich ansonsten nur 1 l-Flaschen zum Preis von 15-25€ + 7€ Versand, bei denen ich teils aber mindestens 50€ bezahlen müsste, um es geliefert zu bekommen ...
gibts es da eine kostengünstigere Variante, bzw. einen Geheimtipp ???
mfg holo

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floh
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Beitrag von floh » Fr 26 Okt, 2007 6:01 pm

Hör dich mal bei einigen Unis in der Gegend herum. Manchmal haben die ein Holo-Labor das du vielleicht nutzen kannst. In Regensburg weiss ich, dass es das gibt. War selber schon mal dabei.

Slavich Material wird von www.topag.de vertrieben, kostet aber einiges da es keine Kleinstmengen gibt. Ich glaube 50 Blatt 4x5" sind immer noch das Minimum und das ist so um die 130 Euro rum.

Relativ einfach und sicher 10x besser wie Dokumol ist dieses Rezept:
Teil A auf 1 Liter dest. Wasser:
Metol 4g, Ascorbinsäure 25 g
Teil B auf 1 Liter dest. Wasser:
Natriumcarbonat 70g, Natriumhydroxid 5g
Vor dem entwickeln die Teile A und B 1:1 mischen. Die Mischung funktioniert einige Stunden, danach ist sie Sondermüll. Daher immer nur so viel wie nötig anmischen. In flachen Schalen reichen je 50ml aus.

Bleichen in Dichromat-Bleiche 5g Kaliumdichromat, 5ml Schwefelsäure in 1 Liter Wasser, das hält dann ewig und drei Tage.

Die Chemikalien sind nicht ohne, also am besten gleich mit dem Chemielehrer oder sonst jemandem der das Zeugs kriegt und zu verarbeiten weiss. Gerade Wasser und Säure ist so eine Sache wenn man es falsch macht.

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Beitrag von holo » Fr 26 Okt, 2007 9:58 pm

vielen dank für die weiteren tipps ^^ - vorallem fürs verbesserte Dokumol - wenn die Aufnahmefilme schon so teuer sind, werde ich versuchen sonst überall zu sparen ;-)
ich finde die nur die Internetseite etwas komisch, da man weder Preise noch Stückzahlen, noch Bestelllisten sieht, sondern man erst per e-mail einen Katalog bekommt, aber was sein muss muss sein - ich hab ihn mal geordert :D ...

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Beitrag von floh » Fr 26 Okt, 2007 10:03 pm

Mit Topag habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Die haben mir - und das halte ich denen sehr hoch - ohne mich vorher zu kennen nach Bestellung per eMail die Ware in die Schweiz geschickt. Und das mit Rechnung, nicht Vorkasse oder Nachname! Ich weiss nicht ob das heute noch so ist, damals vor einige Jahren hat mich das aber schwer beeindruckt!

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Beitrag von holo53 » Sa 27 Okt, 2007 7:47 pm

Die Chemikalien sind nicht ohne, also am besten gleich mit dem Chemielehrer oder sonst jemandem der das Zeugs kriegt und zu verarbeiten weiss. Gerade Wasser und Säure ist so eine Sache wenn man es falsch macht.
Das meiste in Sachen Chemie kriegst du da:
http://www.tshirtflock.de/fotomayr/pdf/ ... ie-web.pdf
Einzig Kaliumdichromat fehlt hier. Für den Umkehrbleicher kannst du aber auch Ammoniumdichromat oder auch Kaliumpermanganat nehmen. Anstatt Schwefelsäure kannst du auch Natriumbisulfat verwenden, das ist viel sicherer. Du musst einfach das Dreifache des Gewichts der Schwefelsäure zur Bleichlösung hinzufügen.

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Beitrag von holo » Mo 29 Okt, 2007 5:54 pm

Kaliumdicoromat und Schwefelsäure bekomme ich von der Schule gestellt, den Rest müssten wir eigentlich auch da haben, ich habe aber noch nicht ausdrücklich gefragt ...
ich glaube 50 Blatt 4x5" sind immer noch das Minimum und das ist so um die 130 Euro rum.
ich habe jetzt endlich die Preisliste von Topag bekommen und es gibt zum Glück etwas kleiner Päckchen!: 30 Blatt Film (63x63mm²) kosten 43€+19% Mwst. + Versand. ich denke ich komme somit mit ~55 € hin. was noch im ramen ist ;-)
vielen dank !
ich werd euch auf jeden fall über meine (hoffentlich gelungene) arbeit informieren !!! ^^

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Beitrag von floh » Mo 29 Okt, 2007 8:13 pm

Optimale Grösse für Anfängerversuche. Da haben wohl einige Leute was gelernt :-)
Nun suche dir einige harte, helle Objekte: Steine, LEGO, Matchbox-Autos... Was nicht hell ist (matt weiss ist optimal) kann man mit Farbe hell machen. Stell die Objekte Anfangs nicht zu weit hinter den Film. Am besten gleich auf Kontakt zum Film-Glasplattensandwich, dann klappts am besten. Noch idealer ist, wenn du den Film (immer zwischen zwei Glasplatten) auf das Objekt legen kannst. Dabei muss er aber stabil liegen, optimalerweise auf drei Punkten, und die Beleuchtung von oben kommen (Umlenken mit einem Oberflächenspiegel). Die Stabilität der Aufweitung und des Umlenkspiegel ist nicht so tragisch, zwischen Objekt und Film darf es aber nichts verschieben. Selbst Luftbewegung und Wärmeausdehnung reicht hier für einen Fehlschlag! Lass den Film nach dem setzen mindestens fünf, besser zehn Minuten im dunkeln bzw. Safelight ruhen und fass den Aufbau nicht mehr an bis die Belichtung fertig ist. Den Laser nicht ein/ausschalten sondern mindestens 20 Minuten vorwärmen lassen und den Beam irgendwie abdecken. Den Strahl musst du freigeben und abdecken können ohne den Aufbau zu berühren.

Tipp: Auch wenn die Ungeduld gross ist, Holographie verlangt viiiiel Ruhe!

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Beitrag von Dr.Ulli » Di 30 Okt, 2007 4:39 pm

floh hat geschrieben: Noch idealer ist, wenn du den Film (immer zwischen zwei Glasplatten) auf das Objekt legen kannst.
Beim Klemmen des Films zwischen die Glasplatten diese am bestem im Brewster-Winkel zum Laser stellen! Sonst gibts vieeeeeeeel Moiree!
Lichtempfindliche Filmseite zum Objekt! (Wird später mit Matt-Lack geschwärzt und ist dann geschützt).

Brewster-Winkel für normales Glas ist ca. 57°
Ein Brewster -Winkel ist dann realisiert, wenn gebrochener und reflektierter Strahl senkrecht zueinander stehen.
Brewstersches Gesetz: (tan(alpha-p) = n)
Der reflektierte Strahl ist dann p-polarisiert (p=paralell), der transmittierte s-polarisiert (s=senkrecht). Dadurch hat man praktisch auch keine Reflexion des Laserlichts an den Platten mehr.

Grüße!
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Beitrag von holo » Di 30 Okt, 2007 5:48 pm

danke danke ^^ - ich muss jetzt erstmal auf die Filme warten ^^

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Beitrag von holo » Mo 03 Dez, 2007 9:17 pm

endlich !!!! - nach 3 wochen sind die platten doch noch gekommen ... ;-)

als grünlichlampe werde ich mir (da es nirgends echte, grüne leds gab) eine lampe mit grünfilter davor bauen - ist alles in der schule, sollte also kein problem werden ;-)

jetzt habe ich aber nochmal eine frage zum winkel:
in büchern ist immer ein 90° winkel angegeben: beispiel- ulli hat aber einen 57° winkel vorgeschlagen - wie ist jetzt die platte genau zu postieren ???

danke!

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Beitrag von Dr.Ulli » Di 04 Dez, 2007 9:34 am

Wegen der Reflektionen am Glas (wer hat schon so große entspiegelte Scheiben?) auf die Polarisationsrichtung (senkrecht zum Glas!) des Lasers achten und den Brewser-Winkel wählen...das sind besagte 57 Grad bei Normalglas (n~1.5). Kann man in etwa testen durch Ändern des Winkels, es gibt dann ein Minimum bei der Reflektion (eigentlich sollte sie sogar auf 0 gehen! - siehe Brewster-Fenster bei Lasern - wirkt auch polarisierend)
Sonst gibt vieeele Streifen auf dem Holo.

Als Dunkelkammer-Leuchte geht gut ein Nachtlicht mit grüner Glimmlampe - kostet max. 2 Euro und funktioniert sehr gut! (Die Dinger, die man direkt in die Steckdose stecken kann)

Grüße!
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Beitrag von floh » Di 04 Dez, 2007 11:52 am

Wie gesagt, 57° ist in etwa gut.
Halte die Platte mit ungefähr dem Winkel in den Laser, dreh den Laser um seine eigene Achse bis die Reflexion auf einem Minimum ist, die Polarisation passt dann schon mal. Und dann ändere den Winkel der Platte bis die Refl. noch weniger wird. Ganz so pingelig genua muss man es am Anfang nicht nehmen aber es ist gut zu wissen auf was man achten sollte.

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Beitrag von Dr.Ulli » Di 04 Dez, 2007 12:03 pm

@ Holo: Übrigens, bei einem Hologramm, was nach deinem Beispiel (welches nur gaaaanz schematisch einen Denisjuk-Aufbau zeigt) gemacht wird, müsstest du die Lampe durch deinem Kopf scheinen lassen, bei der Wiedergabe, oder vors Gesicht halten - und dann würdest du mehr durch das gespiegelte Licht geblendet werden, als was vom Holo zu sehen!

Also drauf achten, dass die Platte so steht, dass man später die Lampe zum Wiedergeben von oben auf das Holo leuchten lassen kann! Alles andere wäre nix fürs Aufhängen im Wohnzimmer....

Grüße!
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Beitrag von holo » Do 13 Dez, 2007 5:00 pm

danke !!!
eigentlich wollte ich am samstag beginnen. aber jetzt fällt der schule ein, dass wir kein metol haben, oder es nicht finden und das bleichbad krebserregend ist ...
welcher der namen könnte auch für metol stehen ???
• 4-Methylaminophenolsulfat
• (CH3-NH-C6H4-OH)2 • H2SO4
• 4-(Methylamino)phenolsulfat
• N-Methyl-p-aminophenolsulfat
• Temal
• Photo-Rex
• Summenformel C14 H20 N2 O6 S
gibt es noch alternativen für metol und das bleichbad, oder muss ich jetzt doch das ganze verschieben, bzw alles teuer einkaufen ???

edit: muss man den Film in die 8%-ige Glycerinlösung legen ???, oder geht es auch ohne ?

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Beitrag von floh » Do 13 Dez, 2007 6:10 pm

den Film mit Glycerin oder TEA vorquellen ist nicht zwingend nötig. Es dient einfach dazu die Rekonstruktionsfarbe etwas runter zu ziehen. Das Hologramm wirkt dann heller weil das menschliche Auge bei gelb/grün empfindlicher ist.
Metol nennt sich soviel ich weiss auch Photorex. Sonst geht auch Pyrogallol was aber nicht so lange hält.
Bleichbäder gibt es auch einige. Das mit dem Kaliumdichromat hat sich einfach gut bewährt. Und das Chrom konserviert gleich das Hologramm. Dafür ist die Suppe eben giftig. Handschuhe sind ohnehin obligatorisch wenn man mit dem Zeugs hantiert. Jedenfalls bei mir.

Hier gibts eine Alternative:
http://www.dragonseye.com/holography/MSDS/JD3.pdf
Der Bleacher wird die Farbe von PFG-01 aber kaum bis gar nicht runter ziehen Vor der belichtung in etwas Glycerin oder TEA vorquellen ist also ratsam.

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Beitrag von holo53 » Do 13 Dez, 2007 7:07 pm

holo hat geschrieben:danke !!!
eigentlich wollte ich am samstag beginnen. aber jetzt fällt der schule ein, dass wir kein metol haben, oder es nicht finden und das bleichbad krebserregend ist ...
welcher der namen könnte auch für metol stehen ???
• 4-Methylaminophenolsulfat
• (CH3-NH-C6H4-OH)2 • H2SO4
• 4-(Methylamino)phenolsulfat
• N-Methyl-p-aminophenolsulfat
• Temal
• Photo-Rex
• Summenformel C14 H20 N2 O6 S
gibt es noch alternativen für metol und das bleichbad, oder muss ich jetzt doch das ganze verschieben, bzw alles teuer einkaufen ???

edit: muss man den Film in die 8%-ige Glycerinlösung legen ???, oder geht es auch ohne ?
Metol – siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Metol

Das kriegst du bei den Photo-Links, die ich letzthin gepostet habe, also etwa bei Photomayr (50g kosten 6.40).

Aber für das PFG-01 brauchst du gar nicht unbedingt diesen Entwickler (ich nehme an, Metol/Ascorbinsäure?). Alternativen wären: irgendein Papierentwickler oder Universalentwickler wie D-19 (Kodak), Neutol (Agfa), Neofin Blau (Tetenal) usw.
Du könntest auch einen ganz simplen Ascorbinsäure-Entwickler nehmen, AAC genannt:

Ascorbinsäure (Vitamin C)........... 15g
Natriumkarbonat........ ....................60g
1L Wasser

Umkehrbleicher. Als Alternative für Dichromat könntest du Kaliumpermangant verwenden. Ich glaube, ich habe hier ein paar Mal ein Rezept angegeben.

Wenn du einen Rehalo-Bleicher willst, kannst du dir bei Photomayr eine Lösung mit “Amm.-Fe-III-EDTA 50%ig” besorgen (250ml zu 5.20), Dann brauchst du nur noch etwas Kaliumbromid und eine Säure.

Weitere Varianten wären Eisen(III)sulfat, Blutlaugensalz...

Glycerin brauchst du nicht.

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Beitrag von holo » Do 13 Dez, 2007 7:39 pm

den ganz simplen ACC-Entwickler müsste ich bis übermorgen zusammenbekommen, aber zum bestellen von Fertig-Mixtuern reicht die zeit leider nicht, da ich es noch vor den ferien machen wollte ;-)
könntest du mir das/ein rezept für ein bleichbad geben, bei dem die Chemikalien vermutlich in der Schule vorhanden sind ... ;-) - im forum kann ich über die suchfuktion nix über Rezepturen finden :-(

danke !!!

calle
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Beitrag von calle » Do 13 Dez, 2007 8:32 pm

Ich nehme gerade folgendes Rezept für Reflexionshologramme her, funktioniert ganz gut und ich habe es von der Schule bekommen:

30g Eisen-(III)-chlorid (kann auch sulfat oder nitrat oder sonst irgend ein Salz sein, hauptsache wasserlöslich und Eisen-(III)-

30g Zitronensäure / Citronensäure (gibt mehrere Schreibweisen, deswegen hat der Chemie-Lehrer es zuerst nicht gefunden ^^)

30g Kaliumbromid

1L Wasser

Das ganze in einen großen schönen Behälter kippen und einmal kräftig durchschütteln :D

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Beitrag von holo » Do 13 Dez, 2007 8:40 pm

danke ! - kling einfach und ist genau das was ich bräuchte - jetzt müsste ich alles zusammenhaben ;-) - am samstag erfahrt ihr dann obs was geworden ist ;-) !!!

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Beitrag von holo » So 16 Dez, 2007 2:17 pm

Hat leider nicht geklappt :-(

Am ende hatte ich nur wieder die 3 weißen Folien, die ich auch vor dem ganzen Aufwand hatte ... vielleicht mit einem kleinen Gelbstich...

Naja, ich schreibe jetzt noch mal meinen Aufbau genau auf:

1. 1 mW- Helium-Neon-Laser
2. Spiegel
3. CD-Laufwerk-Linse
4. Film im Glasplattensandwich (~45° Winkel, da ich nicht wusste ob die 57° von innen, oder außen gemessen werden ...
5. Objekt
Aufbau
Beim testen hatte ich bereits komische Kreise auf dem Schirm, der noch anstelle des Films da war: Kreise
Ich konnte sie leider nicht wegmachen, da ich keine weitere Linse da hatte, habe es dann aber trotzdem versucht.

Licht aus, Grünes an, Laser an, 10 min warten, 30,40,50 sek. Belichten, Chemikalien:
1. Entwickler: Ascorbinsäure (Vitamin C) 15g + Natriumkarbonat 60g + 1L Wasser
2. Wässern
3. Stoppbad: Essigessens 1:4 gemischt –> 5%ige Säure
4. Wässern
5. Bleichbad: 30g Eisen-(III)-chlorid, 30g Zitronensäure, 30g Kaliumbromid + 1L Wasser
6. Wässern
7. Netzmittel (Wasser + Spüli)
beim entwickeln hatte ich große Probleme mit der zeit: was muss wie lange in die Flüssigkeiten??? – kann man es auch zu lange drin lassen? – na ja ich habe zuerst ca. 5 min entwickelt, bis es richtig schwarz war, dann 30 sek. gewässert, 10 sek. gestoppt, 30 sek. gewässert, 1 min gebleicht, bis es wieder hell war, und dann noch mal gewässert.

Na ja und bei Licht habe ich dann nix erkennen können :-(;
Kann man eigentlich die Chemikalien öfters verwenden, oder muss man jedes mal neue nehmen? – ich habe 3x die gleichen genommen...

Leider kann ich den Versuchsaufbau nicht stehen lassen, sondern muss ihn immer wieder aufbauen, was recht viel zeit kostet. Könnt ihr mir deshalb bitte sagen, ob ich soweit alles richtig gemacht habe, und es mit besserem Licht/Linse gehen würde??? Oder habe ich einen gravierenden Fehler gemacht...

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Beitrag von floh » So 16 Dez, 2007 4:18 pm

Deine Kreise auf dem Schirm sind Dreck und Kratzer auf der Linse. Das ist ganz normale, wenn man kein Raumfilter benutzt. Für den Anfang suchst du dir einfach eine Stelle die einigermassen homogen ist. Das passt dann schon.

Und jetzt das wichtigste:
-Dein Aufbau sieht alles andere als stabil aus! Mach das wenigstens direkt auf dem Boden! Und zwar im hintersten und verstecktesten Kellerraum den du finden kannst.
-Lass das Filmsandwich nach dem einspannen mindestens 5, besser 10 Minuten ruhen.
-Der Laser sollte auch länger aufwärmen können, lass ihn mal 30min oder auch eine Stunde laufen vor der Belichtung.

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Beitrag von holo53 » So 16 Dez, 2007 7:17 pm

Ich versuche mal dein Foto zu interpretieren:
den Laser kannst du ohne Problem auch ausserhalb deines Tisches aufstellen. Dort kannst du auch bereits eine Linse davor halten. Dann könntest du auf den ganzen Rest verzichten – bis auf deinen Film und das Aufnahmeobjekt (was ist das, aus welchem Material und wie ist es worauf befestigt?).
Dann würde ich noch ganz besonderes Augenmerk auf die Filmstabilisierung legen. Z.B. könntest du den Film zwischen zwei Glasscheiben “sandwichen” und dann dieses Sandwich direkt auf den Tisch stellen und gegen einen holografisch stabilen (massiven) Gegenstand (Backstein usw.) anlehnen.

Wie dicht war dein Film nach dem Entwickeln? Konntest du das Laborlicht durch den Film hindurch noch sehen?

Versuche mal folgendes:
Entwickle nur für 1 Min. @ 20°C, stoppe danach im Essigbad und trockne dann den Film.

Halte den entwickelten Film gegen eine helle Halogenlampe und wechsle dabei langsam den Betrachtungswinkel. Siehst du irgendwelche Regenbogenfarben?

Bezüglich Haltbarkeit ist dein Vitamin C-Entwickler ziemlich oxidationsanfällig. Du solltest ihn so kurz wie möglich an der Luft lassen. Nach dem Entwickeln wieder zurück in eine PET-Flasche und Luft hinausquetschen. Abgesehen davon kannst du mit deiner Entwicklerlösung ganz bestimmt einige Filme entwickeln.

Und was deinen Bleicher anbelangt, solltest du mal abklären, ob es sich bei der Bleichsubstanz tatsächlich um Eisenchlorid handelt. Ich vermute die Kombination Ascorbinsäure-Entwickler + Eisenchlorid-Bleicher ist nicht besonders günstig, weil dein Bleicher deine Schicht zu stark ätzen könnte.

holo
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Beitrag von holo » Mo 21 Jan, 2008 4:15 pm

es hat geklappt !!!

ich habe jetzt als Objekt ein 2€ Stück genommen, welches aufgrund der scharfen Kanten recht gut sichtbar ist

in 2 Wochen ist Abgabetermin, weshalb ich froh bin, es geschafft zu haben !!!

vielen Dank euch allen !

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Dr.Ulli
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Beitrag von Dr.Ulli » Mo 21 Jan, 2008 5:02 pm

Glückwunsch!
Alt ist man, wenn man mehr an die Vergangenheit als an die Zukunft denkt.

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